Red Bull Salzburg thront mit acht Punkten Vorsprung souverän an der Tabellenspitze der tipico Bundesliga. Doch das Frühjahr kann für die Mannschaft von Trainer Adi Hütter trotzdem eine Herausforderung werden. Alan und Kevin Kampl sind weg - kein anderer Klub musste über den Winter so schmerzhafte Abgänge verkraften. Die Verantwortlichen bei Red Bull sind dennoch überzeugt, dass die Mannschaft gestärkt aus der Vorbereitung kommt.

An der Breite des Kaders sollte Salzburg jedenfalls nicht scheitern. Mit Verstärkungen aus den Akademien und der Erste-Liga-Mannschaft Liefering hat Salzburg insgesamt sieben Neuzugänge, rechnet Trainer Adi Hütter vor. Davon wird zunächst allerdings nur der Japaner Takumi Minamino einen Fixplatz haben. Der 20-Jährige soll Kampl ersetzen. Die Position von Alan im Sturm wird zunächst wohl Marcel Sabitzer einnehmen. Der von Sturm Graz verpflichtete Marko Djuricin wird vorerst mit der Bank Platz nehmen müssen. Duje Ćaleta-Car wird in der Innenverteidigung auch nur zum Einsatz kommen, wenn André Ramalho oder Martin Hinteregger ausfallen. Der 18-jährige Kroate ist auch kein echter Neuzugang, immerhin hat er in der Europa League schon eine komplette Partie für Salzburg absolviert.

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Takumi Minamino soll Kevin Kampl ersetzen.

Einbruch nach Mané-Abgang

Die restlichen Neuzugänge werden sich vorerst als Ergänzungsspieler verdingen. Da die Salzburger noch in drei Bewerben engagiert sind - Europa League, Bundesliga und ÖFB-Cup -, haben aber auch diese Spieler gute Chancen, zu Einsätzen zu kommen. In die Fußstapfen von Kampl, Alan und auch Sadio Mané, der den Salzburgern in den ersten Bundesliga-Runden noch seinen Stempel aufgedrückt hat, werden aber andere treten müssen. "Bis zum Winter haben wir die erste Elf aus einem gewissen Kreis von Spielern rekrutiert. Das wird jetzt anders sein", sagt Sportdirektor Ralf Rangnick. Neben Minamino und Sabitzer wird vor allem auch Sommer-Neuzugang Massimo Bruno gefordert sein, für Kreativität zu sorgen.

Denn vor allem das zeichnete die Salzburger im Herbst aus. Mit 57 Toren liegen sie bei den erzielten Toren mit Abstand an der Spitze. Das sind mehr Tore, als der zweit- und drittplatzierte Klub in der Tabelle, der WAC und Altach, gemeinsam erzielt haben (55). Doch die deutliche Tabellenführung der Salzburger speist sich vor allem aus dem blendenden Saisonstart. Im zweiten Saisonviertel waren die Salzburger zwar auch noch beste Bundesliga-Mannschaft, die Verfolger kamen den Salzburgern aber näher. Zieht man eine Tabelle seit dem Abgang von Mané ab dem siebenten Spieltag heran, sind die Salzburger überhaupt nur mehr fünftbeste Bundesliga-Mannschaft. Mit Kampl, Mané und Alan verlieren die Salzburger zudem 16 erzielte Tore.

Sabitzer

Marcel Sabitzer wird nach dem Abgang von Alan eine wichtigere Rolle einnehmen.

Red Bull braucht trotzdem nicht bange zu werden. Denn die Defensive bleibt zumindest noch bis Sommer zusammen. Aber auch in der Abwehr wären Verstärkungen geplant gewesen. "Natürlich ist das Ziel gewesen, dass wir einen Innenverteidiger holen, aber wir haben trotzdem vier gute Innenverteidiger", sagt Trainer Hütter. Nachsatz: "Ab Sommer müssen wir uns da aber ganz klar Gedanken machen." Fürs Erste sind die Red-Bull-Verantwortlichen aber ohne Sorgen. "Ich traue der Mannschaft zu, dass sie den Vorsprung ausbaut", sagt Sportdirektor Ralf Rangnick.

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Fotos: GEPA Pictures/Red Bull