In Graz-Liebenau überschlugen sich am gestrigen Ostersonntag in den letzten Minuten des Gipfeltreffens zwischen Verfolger SK Sturm Graz und Serienmeister FC Red Bull Salzburg (Endstand 0:1) wahrlich die Ereignisse - vier Rote Karten wurden nach einer Rudelbildung im Mittelfeld gezückt, drei Schlüsselspieler fehlen nun im UNIQA ÖFB-Cup-Halbfinal-Hit am Donnerstagabend (20:45 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER). Auch "Blackies"-Sportchef Andreas Schicker machte seinem Unmut hernach Wind und äußerste sich wie auch Bullen-Sportdirektor Bernhard Seonbuchner in der Gesprächsrunde bei "Talk & Tore"...

Andreas Schicker

War nach dem Schlusspfiff emotional "geladen" und bekundete bei Referee Stefan Ebner seinen Unmut: SK Sturm Graz-Sportdirektor Andreas Schicker, der nach seiner Roten Karte - da er nicht am Spielberichtsbogen stand - nun mit einer Anzeige beim Strafsenat zu rechnen hat.

"...die Roten Karten waren sehr, sehr hart"

Andreas Schicker (Geschäftsführer Sport SK Sturm):

…über das Duell gegen RB Salzburg: „Das war ein schlechtes Ende für uns, weil wir zwei Spieler verloren haben. Ich finde, dass Schiedsrichter Stefan Ebner sehr hart hat spielen lassen über die gesamte Spielzeit. Das Spiel ist dadurch außer Kontrolle geraten. Trotzdem waren die Roten Karten sehr, sehr hart.“

"...sinnbildlich für die Qualität der österreichischen Schiedsrichter"

…über die hitzige Schlussphase: „Ich finde, man kann die Situation anders lösen als mit einer Roten Karte. Es war für mich kein langes Würgen. Das war nur ein kurzer Griff zum Halsbereich. Der Schiedsrichter hat ein ganz klares Würgen von Solet gegen Stankovic nicht gesehen, der ihn im Würgegriff hatte. Das war die mit Abstand schlimmste Aktion.

Stankovic kämpft da um sein Leben. Das ist glatt rot für Lavalée. Das nicht zu sehen ist sinnbildlich für die Qualität der österreichischen Schiedsrichter. Das ist entscheidend für unseren weiteren Saisonverlauf gewesen. Aus dieser Situation zwei Spieler zu verlieren, tut unheimlich weh. Aus meiner Sicht gehört Solet nachträglich gesperrt.“

"Stefan Ebner hat das Spiel heute komplett verloren"

…über die rote Karte gegen Gorenc Stankovic: „Es ist seine erste rote Karte, seit er in Österreich spielt. Er ist ein sehr ruhiger Spieler, der hier einfach in den Tumult reingekommen ist. Das will ich aber auch nicht verteidigen, denn das ist nicht optimal gelaufen. Für mich sollte ein Hauptschwerpunkt für den Schiedsrichter sein, das Spiel zu leiten. Das geht mir sehr oft verloren. Heute hat Stefan Ebner das Spiel total verloren. Dann kommt so eine Situation zustande.“

…über sein eigenes Verhalten in den Auseinandersetzungen: „Ich habe kein schlimmes Wort zum Herrn Ebner gesagt, sondern dass er das Spiel nicht unter Kontrolle hat. Dann habe ich die rote Karte bekommen. In dem Moment will ich mich für die Mannschaft einsetzen. Martin Ebner kann bestätigen, dass kein schlimmes Wort gefallen ist.“

…über die Sperren von Stankovic und Lavalée: „Ich hoffe, dass die Sperre bei einem Spiel bleibt und sie gegen den LASK wieder dabei sind, weil sie einfach Schlüsselspieler sind.“

…über die eventuelle Verlängerung des Vertrages von Lavalée: „Das heute hat keine Auswirkungen darauf. Wir sind in Gesprächen. Wir werden sehen, wann wir das finalisieren.“

Seonbuchner

"Big Points" für Sportdirektor Bernhard Seonbuchner und den FC Red Bull Salzburg, der weiter der einzige Tabellenführer der Meistergruppen-Historie bleibt und nun mit fünf Punkten Vorsprung vor dem SK Sturm Graz am "Platz der Sonne" thront.

"...waren viele Spieler auf engem Haufen zusammen"

Bernhard Seonbuchner (Sportdirektor RB Salzburg):

…über die Schlussphase: „Solange es 1:0 steht, ist das Spiel offen. Da können einzelne Momente das Spiel drehen. Dass in der Rudelbildung Emotionen drin sind ist normal. Auf der anderen Seite darf das, was dann in der Rudelbildung passiert ist, nicht passieren.“

…über die Rudelbildung: „Da denkt man nicht strategisch. Da waren viele Spieler auf engem Haufen zusammen. Das ist von außen ganz schwer nachzuvollziehen.“

Marko Stankovic

Hier noch "in Action" im Dress der "Blackies", nun der "Taktik-Fuchs" im Sky-Studio mit einem "analytischen Auge": Marko Stankovic.

"Sowas habe ich lange nicht mehr gesehen"

Marco Stankovic (Sky-Experte):

…über das Duell SK Sturm gegen Salzburg: „In den entscheidenden Momenten war Salzburg besser. Wenn der SK Sturm in die gefährliche Zone gekommen ist, war das anders als gegen die anderen Gegner. Der SK Sturm hat eine große Chance verpasst. Fünf Punkte sind richtig viel. Sowas wie das Ende dieses Spiels habe ich lange nicht mehr gesehen.“

…über die Sperren von Stankovic und Lavalée: „Wir wissen, wie der Strafsenat in solchen Fällen verfährt. Natürlich wird man auf dem Spielfeld emotional. So etwas wie heute darf nie mehr passieren. Das war ein Blackout der Spieler. Zu Gorenc Stankovic passt das überhaupt nicht.“

Siehe auch:

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: RiPu-Sportfotos (2) und FC Red Bull Salzburg via Getty