Amstetten macht gegen den Sportklub das halbe Dutzend voll

Wiener SKDamstetten ertl glas skuer Wiener SK bekam es in der zweiten Runde der Regionalliga Ost mit dem SKU Amstetten zu tun. Die Gäste erwischten einen Traumstart und gingen schon in der fünften Minute in Führung. In dieser Tonart ging es weiter, zur Pause führte die Thonhofer-Elf bereits mit 3:0. Man ließ dem Sportklub auch in der zweiten Halbzeit keine Chance, noch dazu war die Heimelf nach einer roten Karte gegen Sertan Günes und einer gelb-roten Karte gegen Philip Dimov stark dezimiert, Amstetten feierte einen ungefährdeten 6:0-Auswärtserfolg.

 Blitzstart von Amstetten

Der Wiener Traditionsverein war nach der Auftaktniederlage in Schwechat schon im ersten Heimspiel gehörig unter Erfolgsdruck. Der SKU fuhr hingegen mit viel Selbstvertrauen nach Wien und ging nach der starken Vorstellung in Runde eins in Dornbach erstmals als Favorit ins Spiel. Nach einer hektischen und nervösen Anfangsphase wird dem Wiener Publikum schnell klar, wer an diesem Abend den Ton angibt. Mario Ebenhofer eröffnet das Amstettner Offensiv-Feuerwerk mit einem ersten Warnschuss in der sechsten Minute. Nur zwei Minuten später findet seine Cornerflanke den Weg zu Sturmtank Arno Kozelsky, der das Leder per Kopf unhaltbar in die lange Ecke versenkt – 0:1 schon in der achten Minute. Dass es nach einer Viertelstunde „nur“ 1:0 steht verdanken die Wiener ihrem Torhüter Harrauer (Fußabwehr) und dem vorerst noch schlecht eingestelltem Visier von Patrick Lachmayr.

Wiener SK mit guten Chancen

Nach knapp 20 Minuten werden die Wiener plötzlich stärker und Sertan Günes findet innerhalb weniger Augenblicke in Amstettens David Affengruber gleich zwei Mal seinen Meister. Der junge SKU-Goalie klärt mit dem Fuß bzw. pariert einen gut angetragenen Kopfball des starken Angreifers mit Brauvour. Dieses Duell Affengruber-Günes sollte nicht das letzte in diesem Spiel gewesen sein. Die etwa 5minütige Drangphase der Wiener wird mit dem 2:0 durch Arber Pervorfi jäh beendet. Patrick Lachmayr tanzt am rechten Flügel seinen Gegenspieler aus und bedient seinen Mitspieler Pervorfi mit einem klassischen Stanglpass, der aus etwa sieben Metern keine Mühe mit dem Torerfolg mehr hat. Nach genau 30 Minuten hätte die Partie bereits endgültig entschieden sein können, doch Patrick Lachmayr lässt eine 100%ige Möglichkeit alleine vor Goalie Harrauer aus! Der Schuss mit dem rechten Außenrist aus der halblinken Position war die falsche Entscheidung des sonst so stark agierenden Flankenspielers.

Vorentscheidung knapp vor der Pause

Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff fällt doch das vorentscheidende 3:0 für die Gäste nach einer weiteren Serie an guten Torszenen. Matthias Wurm unterstreicht seine derzeitige großartige Form und zirkelt den Ball aus etwa 20 Metern über Harrauer sehenswert in die Kreuzecke. Eine ganz starke 1. Hälfte aus Sicht der Amstettner geht zu Ende, man war 40 Minuten lang die klar überlegene Elf. Bei einsetzendem Regen in der zweiten Halbzeit möchte Amstetten das Spiel schnell entscheiden und legt den Vorwärts­gang ein. Der Wiener Sportklub gibt sich aber noch nicht geschlagen und kämpft mit dem Mute der Verzweiflung um den Anschlusstreffer.

Günes muss vom Platz

In der 52. Minute ist es wieder David Affengruber, der im Herauslaufen schneller zum Ball kommt als der brandgefährliche Sertan Günes. Günes trifft Affengruber ganz klar mit dem Fuß und Schiedsrichter Pethö zögert keine Sekunde und zückt die rote Karte. Eine durchaus harte Entscheidung gegen den bereits gelb-belasteten Günes, die den Zorn der Sportklub-Fans voll entfacht da sie von einem unsportlichen Verhalten Affengrubers überzeugt waren und die Schramme freilich nicht sehen konnten. Der junge SKU-Torhüter wird neben dem Schiedsrichter für den Rest des Spiels zum Buhmann und muss bei jedem Ballkontakt Pfiffe und Schmährufe ertragen. Nach dem Spiel kommt es zum Shakehands zwischen den beiden Kontrahenten und der Konflikt wird wieder beigelegt.

Amstetten macht den Sack zu

Die Wiener entwickeln in Unterzahl gehörig Druck und finden eine tolle Kopfballchance vor (58.). Ein Torerfolg sollte den Schwarz-weißen jedoch verwehrt bleiben, denn sie machen sich in der Hitze des Gefechts das Leben selber schwer und laufen folglich in ein wahres Debakel. Nach 70 Minuten fliegt auch der eingewechselte Dimov mit Gelb-Rot vom Platz, da er gegen Ebenhofer die Notbremse ziehen musste. Damit war die Gegenwehr der Heimelf endgültig gebrochen und Amstetten machte im Schongang sogar noch das halbe Dutzend voll.Nach einer weiteren vergebenen Großchance schließt Patrick Lachmayr in der 77. Minute einen schnell gespielten Angriff über Rülling, Plank und Wurm zum 4:0 für Amstetten ab. Fünf Minuten vor dem Ende trifft Lachmayr nach einer weiteren vergebenen Möglichkeit zum 5:0. In der allerletzten Minute trägt sich auch Mario Ebenhofer in die Schützenliste ein und versenkt einen flach geschossenen 20-Meter-Freistoß in die linke Ecke – 6:0 ! Der SKU setzt sich mit diesem Kantersieg erstmals an die Tabellenspitze der Regionalliga Ost.

Mario Handl (Co-Trainer Wiener SK): "Das Resultat war so verdient, Amstetten war in allen Belangen heute die bessere Mannschaft. Der Schiedsrichter hat dann auch noch dazu beigetragen, dass das Spiel hektisch wurde. Man muss aber sagen, dass wir auch ohne die Ausschlüsse heute wohl keine Chance gehabt hätten zu punkten."

Johann Wimmer (Sektionsleiter SKU Amstetten): "Wir waren besonders in der ersten Halbzeit besonders gut, obwohl auch der Wiener SK zu seinen Chancen gekommen ist. Aber das war die beste Hälfte, die ich seit Das dritte Tor vor der Pause war für mich die Vorentscheidung. Der Sportklub hat sich in der zweiten Halbzeit selbst geschwächt, wir waren dann nicht mehr so am Drücker, am Ende haben wir aber doch wieder Druck gemacht und noch weitere drei Tore erzielen können."

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von Almut Smoliner