Nach 0:14-Fiasko: Saalbach reagiert mit Krisensitzung

Beim USC Saalbach-Hinterglemm, abgeschlagenes Tabellenschlusslicht in der 1. Klasse Süd, ist gehörig Feuer am Dach. Nach der blamablen Heimniederlage im zweistelligen Bereich gegen Tabellenführer Bruck wurde nun für Montag eine Krisensitzung angeordnet.

Foto: Fussball-Impressionen vom Salzburger Unterhaus

 

Handlungsbedarf nach Mörderklatsche

"Wenn Bruck noch konsequenter gewesen wäre, hätten es 20+ Gegentore werden können", stöhnt Saalbach-Spielertrainer Maximilian Winkler nach der historischen 0:14-Demontage, die es in dieser Form im Glemmtal zuvor noch nicht gegeben hatte. "Wir sind vielleicht zwei, dreimal seriös über die Mittellinie gekommen - den Strafraum der Brucker haben wir nur aus der Ferne gesehen. Hinten gab's Dauerdruck. Echt ernüchternd." Nach dem ohnehin schon desaströsen Saisonverlauf mit nur einem Punkt, keinem Sieg und 117 (!) gefressenen Gegentreffern hat die sportliche Misere nun ihren Höhepunkt erreicht. "So kann es nicht weitergehen. Deshalb machen wir morgen eine Krisensitzung - Vorstand und Spieler", verrät Winkler.

 

Verein mit Appell an die Kicker

In diesem notgedrungenen Meeting wird über die individuelle Wertigkeit des Fußballs diskutiert werden. "Etliche Spieler sind sich der Verantwortung nicht bewusst, die man hat, wenn man in einem Verein Fußball spielt. Bei uns ist es ein Kommen und Gehen nach Lust und Laune. Wir laufen Woche für Woche mit einer anderen Mannschaft auf, weil immer sechs, sieben Kaderspieler absagen", mosert Winkler. Kurios: Ein Abwinken am Spieltag selbst ist beim Tabellennachzügler wahrlich keine Seltenheit. "Deswegen traue ich mir am Spieltag gar nicht mehr aufs Handy schauen." Eine traurige Tatsache, die sich unter der Woche auch auf die Trainingsbeteiligung auswirkt. Vom 25-Mann-Kader schnürt sich dienstags und donnerstags lediglich ein Bruchteil die Fußballschuhe. "Ein Training mit fünf, sechs Leuten macht nicht viel Sinn, ist eher eine Bewegungstherapie. So kannst du dir unmöglich etwas aufbauen und die jungen Spieler können sich nicht weiterentwickeln." Auch wackelig: Die geplanten Sommertransfers. "Die werden bestimmt nicht kommen, wenn sich dahingehend nichts ändert", ist sich Winkler sicher.

 

"Nicht nur ligauntauglich, sondern auch wettbewerbsuntauglich"

Zwei Tage nach der Krisensitzung wartet mit dem Heim-Nachtrag gegen Zell die nächste Hürde, wiederum drei Tage später das Gastspiel in Annaberg. "Durchs Reden werden wir zwar keine 180-Grad-Drehung machen, aber für die nächste Wochen und Monate wünsch' ich mir dahingehend eine rasche Veränderung", so Winkler, der es knallhart auf den Punkt bringt: "So wie's momentan läuft sind wir nicht nur ligauntauglich, sondern auch wettbewerbsuntauglich. Die Liga, in der ich uns mit der momentanen Einstellung zum Sport sehe, musst du erst erfinden. Irgendwo zwischen 2. Klasse und Hobbybereich." Den freien Fall in die letzte Spielklasse werden die Saalbach-Hinterglemmer wohl nicht mehr abwenden können. Ob es dort im Sommer eine Art Neuanfang gibt, wird sich weisen.

 

 

 

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