Jetzt ist es raus bei Eintracht Frankfurt! Nach einem kurzfristigen Krisen-Gipfel mit Trainer Oliver Glasner und Sport-Vorstand Markus Krösche ist laut BILD & Hessischem Rundfunk die Entscheidung gefallen: Die Wege vom amtierenden Europa League-Sieger und seines Cheftrainers trennen sich diesen Sommer. Der 48-Jährige bleibt allerdings noch bis zum Pokal-Finale am 3. Juni gegen RB Leipzig im Amt. Nach seiner Wutrede am Samstag nach der Niederlage in Hoffenheim und der Kritik von SGE-Vorstandssprecher Axel Hellmann hatte der Oberösterreicher (Riedau) in der Bankenstadt Frankfurt an Kredit bei der SGE verloren.

DFB-Pokal-Finale "Abschiedsspiel" für Glasner nach 2 Jahren Eintracht

Auch wenn eine offizielle Bestätigung der Eintracht noch nicht verkündet wurde, so schnell geht das im "Tagesgeschäft" Fußball. Am 18. Mai 2022, nach dem Gewinn der Europa League, lag Oliver Glasner ganz Frankfurt noch zu Füßen. Nicht mal ein Jahr später ist die vorzeitige Trennung des Cheftrainers, der noch einen Vertrag bis Sommer 2024 hatte, besiegelt. Der Österreicher, der am kommenden Samstag im "Rhein-Main-Derby" gegen den FSV Mainz 05 gesperrt ist, bleibt allerdings noch bis zum DFB-Pokal-Finale am 3. Juni gegen RB Leipzig im Amt – danach trennen sich die Wege.

Fakt ist: Es ist allen im Verein am liebsten, dass der frühere VfL Wolfsburg-, LASK Linz- und SV Ried-Trainer in Berlin noch auf der Bank sitzt. Zum einen, weil der 48-Jährige als Mensch sehr beliebt ist. Zum anderen wegen seiner Verdienste. Zudem könnte der Glasner-Nachfolger - heißer Kandidat nach BILD-Informationen Ex-Bayern-Co Dino Toppmöller - im Sommer unbelastet in die neue Saison gehen. Auch die derzeit in der österreichischen Bundesliga im Titelkampf befindlichen Matthias Jaissle (der Deutsche ist Spitzenreiter mit dem FC Red Bull Salzburg) und Christian Ilzer (aktuell Tabellenzweiter mit dem SK Sturm Graz) tauchen in der "Gerüchteküche" in "Mainhattan" auf. Mit Trainern aus der österreichischen Fußball-Belletage hat die Eintracht ja in jüngster Zeit ihre Erfahrungen (Adi Hütter, Oliver Glasner).

Auch sofortige Trennung war Alternative

Vor dem Glasner-Gespräch war auch ein 2. Szenario möglich  – eine sofortige Trennung! Doch man einigte sich schnell darauf, trotz zum Teil unterschiedlicher Standpunkte, sich im Sinne des Vereins bis Saisonende zusammenzuraufen. 

In den vergangenen Monaten geriet die "Eintracht-Ehe" mit dem OÖler ins Wanken. Auslöser ist die Dauer-Diskussion über den Kader. Oliver Glasner kritisierte, dass die Qualität nicht ausreicht, um die vom Verein gesteckten Ziele (Qualifikation für den Europacup über die Liga) zu erreichen.

Die Bosse widersprechen, werfen ihrem Cheftrainer mangelnde Rotation vor und sind genervt, dass Glasner den Kader als Alibi benutzt. Mit der Negativ-Serie in der Bundesliga - seit 10 Spielen ohne Sieg - wurde der Ton in den vergangenen Wochen immer rauer. Nun wurde mit "Wonnemonat Mai" die Trennung zum Saisonende beschlossen.

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