Als in der Schlussphase der 3:0-Vorsprung dahinschmolz, schossen den Bochumern altbekannte Gedanken durch die Köpfe. "Man fängt an nachzudenken, dann werden die Beine schwer", sagte Trainer Heiko Butscher nach dem erlösenden 3:2 (2:0) des VfL gegen die TSG Hoffenheim, "die letzten fünf Minuten waren schon Wahnsinn. Du denkst schon: Lass es diesmal nicht so sein."

Endlich ein Sieg: VfL-Trainer Heiko Butscher (Foto: www.imago-images.de/www.imago-images.de/SID/IMAGO/pepphoto / Horst Mauelshagen)
Endlich ein Sieg: VfL-Trainer Heiko Butscher
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In den vergangenen sieglosen Wochen hatten die Westfalen mehrfach eine Führung in den Schlussminuten aus der Hand gegeben. Auch gegen Hoffenheim spürten die 24.300 Zuschauer im Ruhrstadion trotz 70 starker Minuten das Bochumer Last-Minute-Trauma. "Es ist ein absoluter Fight gewesen", meinte Butscher nach seinem dritten Spiel als Chefcoach nach dem Rauswurf von Thomas Letsch.

Dieses Mal folgte dem Zittern der Jubel. Nach dem scheinbar beruhigenden Vorsprung durch Tore von Kevin Stöger (34./64.) und Felix Passlack (45.+2) reichte es trotz des Doppelpacks von Andrej Kramaric (73., 84.) zum ersten Sieg nach 68 Tagen. Der VfL verließ vorerst den Relegationsplatz und schöpfte neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt.

Butscher gab nach dem Befreiungsschlag den Befehl zum Feiern: "Das darf man auch. Dieses Gefühl dauert zwei, drei Stunden, manchmal auch einen Tag. Ich hoffe, dass dann die Sucht groß ist, dieses geile Gefühl wieder zu haben."

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