Mesut Özils Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft stößt beim ehemaligen Profi-Boxeuropameister Oktay Urkal nur begrenzt auf Verständnis. "Besser hätte ich gefunden, wenn er gekämpft, sich durchgeboxt hätte in dem Sinne: Euch Kritikern werde ich es zeigen. Einfach hinzuschmeißen, ist natürlich der einfachere Weg", sagte der ebenfalls türkischstämmige Ex-Champion in einem Interview mit der Welt. Wer allerdings "ausgebuht" und immer nur als "scheiß Kanake" bezeichnet würde, könne auch kaum noch Lust haben, "für dieses Land zu spielen". Jetzt Fußballreise buchen!

Özils Begründung für das umstrittene Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan kann der 1992 eingebürgerte Olympia-Zweite von Atlanta 1996 indes nachvollziehen. Er hätte sich als Boxer der deutschen Nationalstaffel bei entsprechender Gelegenheit ebenfalls mit Erdogan fotografieren lassen, "schon wegen meiner Familie", sagte der gebürtige Berliner.

Kritik an Özils Ignoranz gegenüber Erdogans Menschenrechtsverletzungen in der Türkei setzte Urkal den Blick in Deutschland lebender Türken auf die Entwicklungen in ihrem Herkunftsland entgegen. Erdogan habe eine Krankenversicherung und damit auch dringende Aufnahmen von allen Bürgern in Krankenhäusern eingeführt. Ebenso solle es bald eine Rente für alle und eine Arbeitslosenhilfe nach deutschem Vorbild geben, erläuterte Urkal.

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SID