Robert Schäfer hat nach den jüngsten Hooligan-Attacken in Köln einen flammenden Appell an alle Fußballfans in Deutschland gerichtet. "Die Vorfälle von Köln hatten eine neue Dimension, das war eine neue Stufe der Kriminalität, die von allen Fans, auch den Ultra-Gruppierungen, scharf verurteilt werden muss", sagte der Vorstandsvorsitzende von Bundesliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf dem Sport-Informations-Dienst (SID). Jetzt Fußballreise buchen!

Der 42-Jährige forderte deshalb alle Fans auf, bei den nächsten Spielen im DFB-Pokal und in der Liga in irgendeiner Form ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen. "Es ist an der Zeit, dass sich alles Fans für eine gewaltfreie Unterstützung einsetzen und Exzesse wie in Köln aufs Schärfste verurteilen. Bei diesem Problem ist jetzt mehr denn je Solidarität geboten. Wir müssen eine gemeinsame Basis gegen die Gewalt finden."

Schäfer, Mitglied der DFB-Kommission Prävention & Sicherheit & Fußballkultur, hofft, dass sich alle Anhänger in Deutschland für eine "friedliche Fußballkultur" einsetzen und die Straftäter von Köln eine abschreckende Strafe erhalten.

In der Nacht zu Dienstag hatten nach dem 1:1 im Zweitligaspiel zwischen Bundesligaabsteiger 1. FC Köln und Union Berlin bis zu 100 Gewaltbereite im Kölner Stadtteil Bocklemünd Reisebusse der Union-Fans angegriffen und gezielt mit Steinen beworfen. Außerdem waren mehrere Krawallmacher mit unbeleuchteten Autos bei der Flucht auf Beamte zugefahren, zwei Polizisten mussten sich mit Sprüngen in Sicherheit bringen. Vier dieser Fahrzeuge konnten gestoppt werden, teilweise mit gezogener Waffe.

"Ich bin entsetzt darüber, was wir letzte Nacht auf Kölner Straßen erleben mussten. Wir haben eine neue Dimension von Gewalt nach einem Fußballspiel erlebt. Mit unbeleuchteten Autos auf Polizistinnen und Polizisten zuzufahren, ist rational nicht mehr zu erklären", hatte Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob anschließend gesagt.

Am Freitag hat der 1. FC Köln erste Konsequenzen gezogen. "Alle identifizierten Störer erhalten nach den Richtlinien des DFB ein sofort gültiges bundesweites Stadionverbot", teilte der Verein am Freitag mit, nachdem er die Daten der 28 zwischenzeitlich festgenommenen Personen von den Behörden übermittelt bekommen hatte.

 

SID