Laut Bewerbungschef Markus Stenger haben die vielen Baustellen im Deutschen Fußball-Bund (DFB) nur einen sehr geringen Einfluss auf die Vergabe der EM 2024. "Natürlich ist es nicht erfreulich, dass der DFB aktuell für viele Dinge sehr negativ dargestellt wird. Teilweise auch zu Unrecht", sagte Stenger im SID-Interview: "Aber wir im Bewerbungsteam konzentrieren uns ausschließlich auf die Inhalte und Stärken unserer Bewerbung und lassen uns nicht ablenken." Jetzt Fußballreise buchen!

Die Bewerbung für das Turnier, das am 27. September durch das Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) vergeben wird, sei zudem "keine alleinige Bewerbung des DFB, sondern eine des gesamten Landes ist", sagte Stenger: "Einen direkten Einfluss auf unsere Arbeit hatten die vergangenen Monate nicht, das beweisen auch die seit Jahresbeginn konstant hohen Zustimmungswerte in der Bevölkerung."

Dass der türkische Verband TFF als einziger Konkurrent des DFB den geräuschvollen Rücktritt von Mesut Özil versucht hat auszunutzen, habe sein Team "zur Kenntnis" genommen. "Aber nicht zuletzt mit Blick auf das Reglement, das Äußerungen über Mitbewerber klar verbietet, bekennen wir uns auch in diesem Bewerbungsverfahren ganz klar zu Werten wie Respekt und Fair Play", sagte Stenger: "Sollte es am Ende nicht reichen, werden wir dennoch darauf stolz sein können, dass wir dieses Bewerbungsverfahren von Anfang bis Ende exemplarisch, sauber und fair durchgeführt haben."

Das WM-Debakel in Russland könne für die Bewerbung in gewisser Hinsicht sogar hilfreich sein, meinte der frühere DFB-Abteilungsleiter Spielbetrieb. "Niemand kann jetzt mehr sagen: 'Der DFB hat sowieso schon alles.' Die Weltmeisterschaft in Russland und andere Dinge zeigen, dass wir sehr wohl weiter hart arbeiten müssen", sagte Stenger: "Vielleicht brauchen wir gerade deshalb die EM 2024 als Impuls für den gesamten deutschen Fußball."

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SID