Mit mehr Glück als spielerisches Können rettete Österreich einen wichtigen Punkt gegen Portugal über die Zeit. Ein Stangenschuss, noch dazu ein vergebener Elfer von Superstar Ronaldo sicherten Rot-Weiß-Rot den ersten Punkt bei dieser EM und man wahrt somit die Chancen auf das Achtelfinale. Am Mittwoch kommts gegen Island zum finalen Showdown.

50.000 Zuschauer, volles Haus. Österreich stand in der Pflicht, es mussten Punkte her, um weiter im Rennen um das Achtelfinale zu bleiben. Teamchef Koller musste umstellen, anstelle des verletzten Junuzovic spielte Ilsanker und statt des gesperrten Dragovic rückte Prödl in die Mannschaft. Des Weiteren setzte er auf mehr Beweglichkeit und Schnelligkeit im Angriffsspiel und brachte dafür Sabitzer statt Janko. Die spielstarken Portugiesen mit aggressivem Vorchecking und schnellem Umschaltspiel unter Druck zu setzen war der Plan, die in die Jahre gekommene Innenverteidigung rund um Pepe forsch zu attackieren der Auftrag an Österreichs Offensive.

Portugal begann nicht mit einem 4-4-2 wie am Papier, sondern mit einem beweglichen 4-3-3, mit Ronaldo, Nani und Quaresma im hochgefährlichen Angriff. Sie begannen auch rasant, Quaresma und Nani mit Halbchancen. Nach 3 Minuten dann aber der erste Aufreger, Harnik trifft eine Sabitzer-Flanke per Kopf nicht richtig. Richtig gefährlich wurde es dann in der 12.Minute, als sich Nani gegen Hinteregger durchtankte, doch Keeper Almer rettete mit einem klasse Fußreflex, den Nachschuss von Moutinho drehte er zur Ecke. Auch die nächste Topchance gehörte den Portugiesen, nach einem Nani-Stangler traf Superstar Ronaldo zur Verwunderung aller aus guter Position nicht das Tor, hatte fast schon eine 100%ige ausgelassen. Die österreichische Elf zeigte sich zumindest aktiver als in der ersten Partie gegen die Ungarn, doch überließ man Portugal weitgehend das Spiel und war man oft zum Zuschauen verurteilt. So auch in Minute 29, nach einer Flanke traf Nani per Kopf nur die Stange, Riesenglück für Rot-Weiß-Rot in dieser Szene. Spielerisch fanden die Österreicher nicht wirklich in die Partie, unnötige Fehlpässe waren die Folge. In der 38.Minute war es dann abermals Ronaldo, doch sein Schuss fiel zu leicht aus, kein Problem für Almer. Bis zu dem Zeitpunkt wars noch nicht die Partie von Ronaldo, verhältnismäßig viele gute Chancen lieg er liegen. Kurz vor dem Pausenpfiff dann seit längerer Zeit wieder eine Szene in Strafraumähe für Österreich, doch Alabas Freistoßflanke klärte Carvalho vor der Linie.

Ronaldo verschießt Elfer

Die erste super Chance nach dem Seitenwechsel gehörte dann den Österreichern, nach 47 Minuten zog Ilsanker ab, doch seinen Weitschuss parierte Rui Patricio. Danach wieder das spielerische Übergewicht bei Portugal, Ronaldos Weitschusskracher konnte Almer stark zur Eckeabwehren, auch nach dem anschließenden Corner-Kopfball von Ronaldo war er am Posten. Österreich schaffte es nicht, den Ball über mehrere Stationen und für längere Zeit in den eigenen Reihen zu halten, Portugal wurde abermals stärker. Minute 64, Ronaldos Freistoß geht übers Tor. Danach reagierte Coach Koller und setzte ein großes Ausrufezeichen, indem er Österreichs Superstar, David Alaba, vom Platz holte, für ihn kam Schöpf. Den Österreichern gelang auch danach weiterhin wenig bis gar nichts Zählbares, der Ball war in diesem Spiel kein Freund der Koller-Truppe. In der 77.Minute war das Spiel theoretisch fast schon entschieden, als Hinteregger Ronaldo im 16er zu Boden riss – Elfmeter. Der gefoulte Superstar trat selbst an und traf nur die Stange, unfassbares Glück für die Österreicher. Spätestens jetzt wäre der Punktgewinn mehr als nur glücklich gewesen. Fünf Minuten vor Schluss dann der nächste Aufreger, Ronaldo traf per Kopf ins Netz, doch die Fahne war oben, Abseits. Was ging in dieser Partie bitte ab? In den letzten Minuten lagen bei beiden Teams die Nerven blank, man merkte, keiner wollte den entscheidenden Fehler begehen, der vielleicht schon das Ausscheiden bedeuten würde. Doch es sollte sich nichts mehr ändern, das Spiel endete 0:0 und Österreich holte den ersten Punkt bei dieser EM. Also gibt’s im letzten Spiel am Mittwoch gegen Island den großen Showdown um den Aufstieg ins Achtelfinale.