SAK 1914 kürt sich erneut zum Hallenlandesmeister! Am Stockerl landen SV Kuchl und ASV Salzburg

SAK 1914
SV Kuchl

In der Sporthalle Alpenstraße glühte auch sonntags wieder das Parkett. Die vom Salzburger Fußballverband perfekt veranstaltete Futsal-Landesmeisterschaft 2016 ging in die finale Runde. Die zehn besten Mannschaften der 61 Teilnehmer begegneten sich in zwei Fünfer-Gruppen. Ligaportal.at war ab dem Semifinale live dabei und zeichnet im Folgenden die entscheidende Phase dieses hochspannenden Hallenkrimis von den Halbfinalmatches über die Platzierungsspiele bis hin zum großen Finale nach.

1. Halbfinale: USC Eugendorf vs. SAK 1914   0:3

Im ersten Semifinale kommt es zum Duell zwischen dem einzigen Regionalligisten im Zehner-Feld USC Eugendorf sowie Titelverteidiger und Salzburger Liga-Herbstmeister SAK 1914. Letztere waren nur als Lucky Loser in den Finaldurchgang gerutscht. Im entscheidenden Moment sind die Nonntaler aber hellwach und legen einen tollen Finaltag hin. Auch gegen die starken Eugendorfer bestimmen sie mit zwei sehr ausgeglichenen Blöcken ohne jegliche Schwachstelle das Spielgeschehen. Auffällig ist schon in diesem Semifinale das ausgezeichnete Positions- und Bewegungsspiel des Titelverteidigers, der sehr viel rochiert, durch geschickte Läufe Löcher reißt, den Platz in Ballbesitz weit öffnet, im Passspiel große Sicherheit ausstrahlt und 1 gegen 1-Situationen lösen kann. Die Eugendorfer stehen wiederum sehr kompakt, wirken trotz merklicher individueller Klasse auf allen Positionen jedoch ein Stück verkrampfter als der Kontrahent. Der Westligist tut sich schwer und muss zusehen, wie sich der SAK zwei feine Tore erspielt. Als der USC am Ende für den Keeper einen weiteren Feldspieler bringt, dürfen die zahlreichen ZuseherInnen auch noch ein Empty Net Goal bestaunen. Der SAK 1914 bezwingt den USC Eugendorf mit 3:0 und zieht ins große Finale ein.

2. Halbfinale: SV Kuchl vs. ASV Salzburg   4:2 n.E.

Das zweite Duell um den Einzug ins Endspiel bringt ein Wiedersehen zweier Rivalen aus der Zwischenrunde C. Der SV Kuchl aus der Salzburger Liga (12.) fordert den Vorjahresfinalisten und Hallenspezialisten ASV Salzburg, der am Feld in der 1. Landesliga zu Werke geht und dort an siebenter Stelle überwintert. Auch in dieser Partie schaut es lange nach einem eindeutigen Sieger aus. Die spielerisch äußerst starken Itzlinger gehen mit zwei genial herausgespielten Treffern rasch in Front und bauen die Führung zirka drei Minuten vor der Schlusssirene auf den komfortablen Score von 2:0 aus. Als kurz darauf - falls den Redakteur die Erinnerung nicht täuscht - auch noch ein Kuchl-Spieler des Feldes verwiesen wird, scheint wahrlich alles für den Underdog zu laufen, doch der SVK gibt nicht auf und schöpft mit dem Anschlusstreffer in Unterzahl zirka zwei Minuten vor dem Ende noch einmal Hoffnung. Nun setzt das Kuchler Trainerteam alles auf eine Karte und ersetzt den Keeper durch einen Feldspieler. Und tatsächlich schlägt es noch einmal im ASV-Kasten ein. Kuchl lässt das Leder herrlich um die Box wandern, bedient den freien Mann vor dem Gehäuse und der Angreifer verwertet mit der Ferse zum 2:2. Eine Wahnsinnstat, die eine Entscheidung des Thrillers im 6-Meter-Schießen verlangt! Und in diesem brutalen Showdown ist Kuchls Einser Jakob Zankl nicht zu bezwingen, hält er zwei Elfmeter, während seine Vorderleute die Nerven behalten und Erwin Keil als zweiter Schütze zum Finaleinzug trifft.

Spiel um Platz 9: FC Puch vs. USC Abersee   4:2

Im Kampf um den neunten Endrang lauert das Außenseiterteam des USC Abersee, der im Frühjahr um den Aufstieg in die 2. Landesliga spielen wird, auf Konter. In einer engmaschigen Raute gelingt es das Match gegen die favorisierten Kicker des Klubs aus der Salzburger Liga lange Zeit offen zu halten. Beim Stand von 1:1 kommt der dominante FC Puch aber zu immer besseren Einschussgelegenheiten, doch vergeigt einige Hochkaräter. Für die Erlösung braucht es einen feinen Schuss aus der Drehung. Nach einer weiteren fantastischen Einzelleistung eines Puch-Offensivkünstlers gelingt dem durch ausgezeichnete Organisation auffallenden Underdog noch der Anschlusstreffer mittels direktem Freistoß. Ein Empty Net Goal markiert den Endstand von 4:2. Der FC Puch holt sich den 9. Platz. Dem USC Abersee bleibt der 10. Rang.

Spiel um Platz 7: USV Berndorf vs. SV Anthering   0:2

Das Aufeinandertreffen der zwei 1. Landesliga-Mannschaften, die sich im Turnierverlauf von ihrer besten Seite präsentierten, kann zu selten die Erwartungen erfüllen. Dem Berichterstatter blieben eher rassige Zweikämpfe als kombinatorische Highlights in Erinnerungen. Nicht unüblich für eine umkämpfte Begegnung zweier Teams auf Augenhöhe bedarf es einer glücklichen Aktion zur Führung. Antherings Maximilian Dicker zieht aus vollem Lauf einfach ab. Sein Flachschuss wird unhaltbar abgefälscht und landet im Netz des Berndorf-Kastens. Mit der Führung im Rücken gelingt den Antheringern nun deutlich mehr. Eine Minute vor der Schlusssirene trifft ein Angreifer im zweiten Versuch zum 0:2-Endstand. Während die Berndorfer auch mit dem achten Platz sehr zufrieden sein dürfen, freuen sich die Mannen des SV Anthering über Position 7.

Spiel um Platz 5: SC Golling 1b vs. SV Austria Salzburg 1b   3:4 n.E.

Den fünften Platz spielen zwei 1b-Mannschaften aus. Das 2. Klasse Nord B-Team SC Golling 1b bot zahlreichen höherklassigen Vereinen die Stirn. Auch die in der 2. Landesliga Nord beschäftigte zweite Garnitur des Salzburger Erstligisten zeigte im Turnierverlauf hervorragende Leistungen. Im direkten Duell legen die Jungs aus Golling gleich einmal los wie die Feuerwehr, doch ein perfekter Stangler wird in der Mitte nicht zur raschen Führung verwertet. In der Folge belauern sich die zwei Kontrahenten, ohne nachhaltige Feldvorteile des Gegners zuzulassen. Es braucht eine galante Einzelleistung eines Austrianers, um erstmals Zählbares zu notieren. Nach dem Führungstreffer drückt Golling vehement auf den Gleichstand, doch zwischen den violetten Pfosten steht ein Teufelskerl, der mit großartigen Reflexen Chance um Chance zunichtemacht. Chancenlos ist er knapp drei Minuten vor dem Ende, als er per direktem Freistoß bezwungen wird. Der Aktion geht zudem ein Ausschluss wegen vermeintlichen Reklamierens auf Seiten des SV Austria Salzburg voraus. In Unterzahl stemmen sich die Violetten nun gegen den Druck der Gollinger. Nachdem man sich nur mehr per Foul in der sensiblen Zone helfen konnte, darf Golling 47 Sekunden vor Schluss zu einem 9-Meter antreten, doch der zu mittig angetragene Versuch wird die Beute des herausragend haltenden Schlussmannes. So bleibt es beim leistungsgerechten Remis. Die Entscheidung fällt ihm 6-Meter-Schießen und in diesem behalten die Jung-Austrianer knapp die Oberhand, was den fünften Platz bedeutet. Der SC Golling 1b bejubelt den 6. Rang völlig zurecht als Riesenerfolg.

Spiel um Platz 3: USC Eugendorf vs. ASV Salzburg   2:3

Wer hüpft noch aufs Stockerl? Schon die ersten Aktionen unterstreichen die Bedeutung des dritten Platzes. Beide Teams kommen sofort zu starken Offensivszenen. Noch in der ersten Spielminute fällt Treffer Nr. 1. Nach einem Traumlupfer des überhaupt fabelhaft aufspielenden und mit großem Ballgefühl gesegneten Tamas Szabo köpft ein weiterer ASV-Stürmer ins verwaiste Tor ein. In dieser Tonart geht es auch gleich weiter und die Amateursportvereinigung erhöht mit einem dynamisch vorgetragenen Angriff auf 0:2. Die Antwort des Westligisten lässt bis zur sechsten Minute auf sich warten. Nach perfektem Doppelpass wird dann aber eiskalt auf 1:2 verkürzt. Nur Augenblicke später ist der 2-Tore-Vorsprung allerdings wiederhergestellt, netzt Szabo nach flottem Konter. In weiterer Folge agieren beide Mannschaften mit offenem Visier, was aus Sicht der ASVler bei einer Führung eher fragwürdig erscheint. Weil die Eugendorfer jedoch die eine oder andere gute Einschussgelegenheit auslassen, schaut es lange nach einem sicheren Sieg des Außenseiters aus. Erst mit dem 2:3 eineinhalb Minuten vor dem Schluss kommt noch einmal Spannung auf. Eugendorf drückt nun vehement. Das eigene Tor ist längst verwaist, stürmt Eugendorfs Torwart als fünfter Feldspieler. Der Ausgleich will aber nicht mehr fallen. Bronze geht somit an die Hallenzauberer des ASV Salzburg. Der USC Eugendorf wird Vierter.

Finale: SAK 1914 vs. SV Kuchl   3:0

In den finalen 18 Minuten der Wahrheit stehen sich zwei Mannschaften gegenüber, die sich schon in der Gruppenphase des Finaltages einen erbitterten Fight lieferten. Das bessere Ende hatte da der SV Kuchl. Der bessere Start in das Gipfeltreffen gelingt definitiv dem SAK. Mit dem ersten Angriff kommt man der Titelverteidigung schon einen ersten Schritt näher. Torschützenkönig Danijel Vucanovic feuert einen Strahl in den Winkel. Ein Prachttreffer, nachdem die Kuchler Abwehr durch einen kreuzenden Lauf von Felix Ebner auf dem falschen Fuß erwischt wurde! Wenig später folgt nach ähnlichem Muster die zweite Topchance des Salzburger Traditionsvereins. Das war es dann aber mit der Nonntaler Herrlichkeit! Fortan drückt der SV Kuchl gewaltig aufs Tempo. In einer beeindruckenden Drangperiode muss sich SAK-Handschuh Florian Soder einige Male auszeichnen. Der starke Keeper pariert alleine von Kuchls Erwin Keil zwei, drei scharfe Abschlüsse. Als Kuchl wieder etwas nachlässt und dem SAK ein bisschen Raum gibt, schlägt die an diesem Tag von Max Friedmann betreute Truppe brutal zu. Ungefähr sieben Minuten sind gespielt, vollendet Philip Mairinger einen zackigen Angriff über die rechte Seite inklusive Ferserl-Vorlage von Zaubermaus Eugen Rexhepi ohne Mühe zum 0:2. Nach dieser vermeintlichen Vorentscheidung scheint das führende Team aber nachzudenken zu beginnen. Nervosität und Hektik prägt in den folgenden Minuten das Spielgeschehen. Kaum produktive Szenen sind zu notieren. Erst ab der zwölften Minute können sich die Offensivreihen wieder in aussichtsreiche Position bringen. Beide Mannschaften vergeben ein, zwei gute Chancen. Zwei Minuten vor dem Ende dann beinahe ein Tor der Marke Slapstick. SAK-Tormann Soder schießt einen Angreifer an, der Ball kullert knapp am Gehäuse vorbei. Als Soder wenig später bei einer Großchance der Kuchler strahlender Sieger bleibt, ist die Partie entschieden. 12 Sekunden vor der letzten Schlusssirene dieses spannenden Turniers ist noch ein Treffer des SAK zu bestaunen. Der SAK 1914 gewinnt ein temporeiches, intensives und technisch hochwertiges Finale gegen den starken, stets gefährlichen SV Kuchl mit 3:0 und verteidigt somit erfolgreich den Titel aus dem Vorjahr. Der Hallenlandesmeister 2016 heißt also erneut SAK 1914.

Als bester Torschütze wurde SAK-Angreifer Danijel Vucanovic ausgezeichnet. Der Preis für den besten Tormann geht an Kuchls Jakob Zankl.

 

Im Anschluss an das Turnier konnte ligaportal.at noch ein kurzes Statement vom Organisationschef dieses makellos abgewickelten Hallenvents, dem SFV-Referenten für Futsal und Hallenfußball Erwin Neumayr, einholen:

"Die Veranstaltung ist organisatorisch super gelaufen. Rundherum hat alles perfekt funktioniert. Die fußballerische Qualität war so hoch wie nie zuvor. Heute haben zehn absolute Top-Mannschaften ausnahmslos großartige Leistungen gezeigt. Der SAK ist erst als Lucky Loser in das Finale gerutscht, hat heute aber verdient den Titel geholt. Sie sind ein unglaublich hohes Tempo gegangen. Vor dem Turnier hätte ich auf den SV Kuchl getippt. Sie haben sich dann auch wirklich stark präsentiert und unheimlich gut gespielt. Es war einfach ein Top-Turnier!"

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger

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