Salzburger Stier 2015: Huber und Jukic fixieren Grünaus zweiten Streich

Fünf Tage rollte der Filzball beim Salzburger Stier 2015. Um alles ging es aber erst in den Ausscheidungsspielen. Und dort behielt nach viel Dramatik samt Aufholjagden, einem mit der Schlusssirene aberkannten Tor und Golden Goals der SV Wals-Grünau die Nase vorn. Im Duell der Sieger von 2012 und 2013 schoss Mersudin Jukic sein Team im Penaltyschießen zum Sieg gegen Finalgegner Anif. Hier die Tageszusammenfassung ab der K.O.-Runde inklusive Damen- und Legendenspiel.

 

FINALE

SV Wals-Grünau - USK Anif 4:4, 3:1 nach Sieben-Meter-Schießen:Für eines der beiden Teams wurde es der zweite Stier-Titel der Vereinshistorie. Am Ende jubelte das Team von Pascal Ortner über einen Sieg im Sieben-Meter-Schießen. Das erste Tor des Finales gelang Grünau-Keeper Stefan Huber. Danach ging es Schlag auf Schlag. Anif lag lange in Front, am Ende ging es dank Marcel Meixners Ausgleich zum 4:4 aber in die Verlängerung. Da auch diese torlos blieb, mussten die Penaltys her. Huber hielt den Versuch von Alex Peter, Grünau-Topscorer Mersudin Jukic verwandelte sicher. Grünau ist damit erstmals nach 2012 wieder Stiersieger. Trostpflaster für Anifs Cem Emen: Der Offensivmann sicherte sich mit 14 Toren die Schützenkrone.

All-Star-Team (gewählt von der Jury): Josef Stadlbauer (FC Hallein 04), Stefan Federer (SV Seekirchen), Mario Lindlbauer (Union Henndorf), Erwin Keil (SV Kuchl), Cem Emen (USK Anif).

Hier geht's zum Team des Turniers.

PLATZ DREI

SV Seekirchen - SV Kuchl 1:1, 5:6 nach Sieben-Meter-Schießen: Platz drei geht im Jahr 2015 an die Eder-Truppe aus Kuchl. Die Tennengauer rannten abermals einem Rückstand hinterher, da Bernhard Rösslhuber unter die Latte traf. Erwin Keil glich aber postwendend aus. Da auch in der Verlängerung kein Tor fallen wollte, mussten die Sieben-Meter entscheiden. Freilich taten sie das erst im siebenten Versuch, nachdem beide Keeper jeweils einen Penalty gehalten hatten. Seekirchens Kreuzwirth vergab, Kuchl traf und sicherte sich Rang drei.

RAHMENPROGRAMM

Damen: FC Bergheim - HSV Wals 1:0: Vor dem Spiel wurde die langjährige HSV-Torfrau Daniela Gradl geehrt. Sie gab sich bei diesem Spiel ein letztes Mal die Ehre. Und bot all ihre Klasse auf, um ihr Team vor einem Rückstand gegen die Winterkönigin der 2. Liga Mitte/West zu bewahren. Die Aushängeschilder des Salzburger Frauenfußballs machten es im Laufe der 15 Minuten extra spannend, da die erlösende Führung bis zum Ende keinem Team gelingen wollte. Bei einem HSV-Foul neun Sekunden vor Schluss schwappte die Stimmung in der Halle fast über. Als Isabella Grössinger den fälligen Freistoß sieben Sekunden vor Ende auch noch verwandelte, kannte der Jubel zumindest auf Bergheim-Seite keine Grenzen. Damit wurde es nichts mit der Walser Revanche für die Liga-Niederlagen im Herbst.

Legenden: SV Seekirchen 2005 - SV Wüstenrot Salzburg Amateure 2005 4:4: Die Partie, bei der auch Alt-Austrianer Herfried Sabitzer noch ein Mal auflief, begann für die Verlierer von 2005 optimal. Wüstenrots Michael Obermair traf nicht nur beim 2:3 damals, sondern auch diesmal - und jubelte ausgelassen mittels Flickflack! Alex Schriebl stellte umgehend auf 2:0 und die Weichen für Violett auf Sieg. Bis Günther Codalonga mitte der Partie verkürzte. Darauf reagierte Kuchl-Coach Tom Eder (nach dem Aus mit seinem Team) jedoch ideal, markierte das 3:1 aus einem Meter. Die Wallerseer ließen aber nicht locker und kamen durch Mario Lapkalo erneut heran - 2:3. Ein Freistoß von Heli Rottensteiner brachte den Flachgauern sogar den Ausgleich, doch Eder traf erneut aus kürzester Distanz. Den Schlusspunkt setzte der "Titelverteidiger": Obmann Toni Feldinger tanzte nämlich Georg Seidl aus und glich abermals aus - 4:4. Damit blieb Seekirchen auch zehn Jahre nach dem bislang einzigen Stiertriumph gegen die Kontrahenten von 2005 unbesiegt.

Nachwuchs-Stier: USK Anif - SV Grödig 1:0: Was Eugendorf-Coach Andi Fötschl (schon als Spieler mit Puch Sieger) heuer verwehrt blieb, gelang Sohnemann Yannic. Sein Team gewann den Nachwuchs.-Stier 2015 im Finale mit 1:0. Zuvor hatten sich beide Teams gegen St. Johann und Henndorf durchgesetzt. Die Halle lebte mit den Junioren mit, wie das bislang kaum bei diesem Turnier der Fall war.

HALBFINALE

SV Kuchl - SV Wals-Grünau 2:3: Der 2012er Sieger erwischte einen Traumstart, Mersudin Jukics Doppelpack sorgte früh für klare Verhältnisse. Aber Kuchl gab wie gegen Neumarkt auch nach dem 0:3 durch Elvis Ozegovic nicht auf. Zwei Abstauber-Treffer von Ex-Grünauer Matthias Pichler ließen die Tennengauer noch hoffen. Diesmal aber zu Unrecht.

SV Seekirchen - USK Anif 0:1: Das zweite Halbfinale war lange von Taktik geprägt. Seekirchen machte das Spiel und hatte die Chancen. Tommy Plainer war aber nicht zu bezwingen. Beim einem Federer-Knaller hatten die Hofer-Schützlinge Glück, als der Ball nur an die Stange kullerte. Eine der wenigen Anifer Offensivsituationen brachte schließlich die Entscheidung. Cem Emen markierte aus kurzer Distanz sein 13. Tor des laufenden Turniers.

VIERTELFINALE

SV Seekirchen - Union Henndorf 2:1: In der Vorrunde hatten sich beide Wallersee-Teams noch torlos getrennt. Die Partie begann für Henndorf unglücklich, da der bis dahin bärenstarke Mario Lindlbauer angeschlagen vom Feld humpelte. Ein Überzahlspiel bescherte den Zwittlinger-Boys aber die Führung per Weitschss von Herbert Grössinger. Nach Moritz Strassers Ausgleich gelang schließlich Stefan Federer das entscheidende Tor. Bei einem Freistoß löste Henndorf die Mauer vorzeitig auf, Federer traf am verdutzten Keeper Avramovic vorbei ins kurze Eck. Strasser hatte schließlich die Vorentscheidung am Fuß, sein Heber aufs leere Tor prallte aber vom Pfosten zurück.

USK Anif - FC Hallein 04 4:1: Die Flachgauer hatten bereits in der Zwischenrunde 3:2 gesiegt. Das K.O.-Duell begann ähnlich verheißungsvoll, da Patrick Greil schon nach drei Minuten ins lange Eck traf. Es sah noch besser aus, als Thomas Kocher den zu weit vor seinem Tor postierten Josef Stadlbauer aus der eigenen Hälfte zum 2:0 überhob. Der Halleiner Schlussmann hatte aber noch einen Pfeil im Köcher und traf per sattem Fernschuss umgehend zum 1:2. Sein sechster Turniertreffer verbesserte zugleich seine Rekordmarke für Tore eines Keepers. Die Freude währte aber nur kurz, da Greil via Abpraller den alten Abstand wiederherstellte. Im Anschluss hatte die Hofer-Truppe nur mehr wenig Mühe, den Sieg nach Hause zu spielen. Bernhard Löw legte nach Emen-Zuspiel sogar noch ein Goal drauf.

TSV Neumarkt - SV Kuchl 4:5 n.GG.: Beim ersten Stier-Duell in diesem Jahr zwischen dem West- und dem Salzburgligisten erwischte Neumarkt einen Auftakt nach Maß. Peter Urbanek überwand Schlussmann Zanchetta schon nach zwei Minuten mit seinem ersten Turniertreffer. Und während die in der Gruppe noch unkonzentrierte TSV-Defensive stabil blieb, legte die Offensive nach. Christoph Bann ließ Zanchetta elegant aussteigen und erzielte sein achtes Turniertor (5.). Die Tennengauer mühten sich weiter, blieben aber glücklos. Als Zanchetta sein Tor verwaist zurückgelassen hatte, setzte Ilce Pocev zum gefühlvollen Heber an - 3:0. Damit war das Spiel aber längst nicht entschieden: Christoph Siller I gelang nach Essl-Assist das 1:3 und nach der blauen Karte für Raphael Baier glich Erwin Keil per Doppelschlag binnen einer halben Minute aus. Bitter für Kuchl: Im Gegenzug brachte Christoph Hübls elfter Treffer die Mannen von Coach Werner Baier wieder in Führung. Doch ein indirekter Freistoß fand über Siller I erneut den Weg zum Ausgleich ins Tor - vier Treffer binnen zwei Minuten! Also musste die Entscheidung nach Golden Goal-Regel gefunden werden. Und den Eder-Schützlingen gelang tatsächlich noch der Sieg - Chistoph Siller II zimmerte den Ball unhaltbar unter die Latte.

ASV Salzburg - SV Wals-Grünau 1:1: In der Zwischenrunde hatten sich der Sieger der Finalgruppe B und das Schlusslicht des A-Tableaus noch 2:2 getrennt. Hier machte Grünau von Beginn weg Druck, kam aber gegen den Abwehrbeton des 1. Landesliga-Leaders zu keinem zählbaren Erfolg. Die Itzlinger spielten änhlich kompakt wie zuvor in der Gruppenphase und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Dazu kam das nötige Glück, als Mersudin Jukic zwar Keeper Lettner bezwang, dabei aber nur die Bande traf. Hektisch wurde es, als Safet Ikanovic für ein Tackling an Bernd Winkler mit blau runter musste. Winkler brach schließlich auch den Torbann mit einem satten Schuss aus rechter Position ins lange Eck. ASV setzte alles auf eine Karte, brachte Stürmer Szabo als fliegenden Keeper. Und der leitete prompt den Ausgleich ein. Seine Flanke netzte Anil Güven in letzter Minute per Kopf ein. Danach wurde es turbulent: Elvis Ozegovic traf fünf Sekunden vor Ende zum 2:1 für Grünau. Der folgende Ausgleich des Landesligisten fiel mit der Sirene und galt nicht mehr.

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