1. Klasse B

Der Spieler der Hinrunde der 1. Klasse B, Martin Müller, im Interview

altEs knirschte im sportlichen Gebälk des ASKÖ Raika Fürnitz, als Martin Müller im Jänner 2013 zur Mannschaft gestoßen ist. Fürnitz entwickelte sich im Frühjahr 2013 als Abstiegskandidat zum Schreckgespenst der Liga. Ungeschlagen beendete man die Hinrunde. Der Blick für die Saison 2013/2014 war steil nach oben gerichtet. Fürnitz wurde zwar im Herbst 2013 ein wenig aus dem Fußballhimmel geholt, der vierte Tabellenplatz nach der Hinrunde ist aber höchst ehrenwert. Große Ehre wurde auch einem der wichtigsten Spieler von Fürnitz zuteil. Martin Müller wurde in der Wahl zum Ligaportal.at Spieler der Hinrunde von den Kärntner Fußballfans auf Platz eins der 1. Klasse B gewählt.


Ganz oben angeklopft

Martin Müllers Laufbahn im Fußballsport ist lang und ein Ende ist noch nicht abzusehen. „Bei der WSG Radenthein habe ich mit dem Fußballspiel angefangen. Mit zwölf Jahren bin ich also bei meinem Heimverein in den Fußballsport eingestiegen. Mit achtzehn Jahren bin ich dann 1997 mit dem FC Bad Kleinkirchheim in die 1. Klasse B eingestiegen. Den Höhepunkt meiner Laufbahn hatte ich 1999 erreicht. Mit dem SV Spittal/Drau habe ich in der Regionalliga gekickt. Wir haben damals um den Aufstieg in die Bundesliga gespielt. Pasching hat damals den Aufstieg geschafft. Insgesamt komme ich auf zwölf Jahre Unterliga, mit Radenthein und auch 1 ½ Jahre mit dem SV Treffen. Seit Jänner 2013 kicke ich nun für Fürnitz,“ erläutert Martin Müller einleitend.


Der Fußball wird immer schneller

Wie beurteilt ein erfolgreicher Praktiker wie Martin Müller die Entwicklung des Fußballs in den letzten Jahren und welche Tipps hat er für den Nachwuchs parat? „Ich möchte auf keinen Fall die Regionalliga zu Beginn des neuen Jahrtausends schlecht machen, aber der Fußball hat sich insgesamt in puncto Schnelligkeit rasant weiterentwickelt. Auch das Tempo in der Regionalliga hat sich immens gesteigert. Allerdings gibt es im Nachwuchs, vor allem in der Breite, schon Probleme. Den Jugendlichen werden für die Freizeit viele Alternativen geboten, dazu kommen die Schule und später die berufliche Ausbildung. Viele junge Kicker haben nicht mehr den Biss Job und Fußball gleichzeitig zu betrieben. Es kommen relativ wenige junge Kicker nach und so gehen viele Vereine dazu über, die Nachwuchsmannschaften zusammenzulegen. Für mich wäre ein wichtiger Ansatzpunkt, dass sich die Fußballvereine ganz bewusst und konkret an den Schulen präsentieren könnten. Das könnte sicherlich einen Impuls auslösen um mehr Kinder zum Fußballsport zu bringen. Es ist aber sicherlich machbar Schule, Job und Fußball unter einen Hut zu bringen. Es hängt von den Spielern selbst ab. Es gibt auch in Fürnitz sehr talentierte Spieler, aber man braucht natürlich auch die entsprechenden Führungsspieler. Teilweise wird aber die Latte ein wenig zu hoch gelegt. Ganz entscheidend sind gute Nachwuchstrainer, die aber in der Regel sehr schlecht bezahlt werden. Ohne Fleiß kein Preis. Mit fünfzehn oder sechzehn Jahren ragen ja meist schon zwei oder drei Spieler aus der Mannschaft heraus. Diese dürfen sich damit aber nicht zufrieden geben. Man muss mehr tun – eigene Trainingsinitiativen bzw. auch im Winter etwas tun. Nie das Ziel aus den Augen verlieren und hart trainieren. Mit Talent und Einsatz gibt es im Fußball immer die Möglichkeit nach oben zu kommen.“


Unterliga für Fürnitz das höchste der Gefühle

Martin Müller: „Ich bin seit einem Jahr in Fürnitz. Als ich im Jänner 2013 gekommen bin, hatte man sechs Punkte am Konto und man war in den Kampf gegen den Abstieg voll involviert. Wir haben uns verstärkt, auch ein guter Freund von mir, Daniel Heber, hat mitgeholfen. Wir sind im Frühjahr 2013 ungeschlagen geblieben. Für die neue Saison wurden dann die Ziele höher gesteckt. Man hat von Aufstieg gemunkelt – und das ist ein wenig nach hinten losgegangen. Von Vereinsseite her ist es ja eine zwiespältige Sache. Wirtschaftlich wäre es sicher besser weiter in der 1. Klasse zu spielen – die Derbys spielen da eine große Rolle. Sportlich kann natürlich das Ziel nur der Aufstieg sein. Ich denke aber, dass die Unterliga für einen Verein wie Fürnitz, aus verschiedensten Gründen, das höchste der Gefühle ist. Wenn man aufsteigt, dann passiert es eben – mit Druck und Zwang funktioniert es sowieso nicht. In Fürnitz haben wir das Glück mit Franz Kofler einen Top-Präsidenten und mit Diethard Gruber einen höchst erfahrenen Obmann zu haben.“


Dead-Zone Regionalliga

Ziemlich unverständlich für die allermeisten Fußballfans ist es, dass die Strukturen rund um die Regionalligen nicht endlich einer praktikablen Lösung zugeführt werden. Auch Martin Müller stößt in dieses Horn: „Die Regionalliga ist eigentlich, im übertragenen Sinne, eine tote Liga. Sehr wenig Zuschauer, geringe Einnahmen und trotzdem sollte man zumindest einen halb-professionellen Betrieb finanzieren. Dazu kommt noch der unsinnige Modus. Der erste der Regionalliga muss einfach aufsteigen. Die Relegation hat nicht zuletzt auch dem GAK das Genick gebrochen. Oder man spielt mit den Landesliga-Meister eine Play-Off und löst die Regionalliga komplett auf. Es gibt ja genug Vereine in der Regionalliga, die mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen haben. Ich denke nicht, dass die Regionalliga in der jetzigen Form zu halten sein wird.“


Herzlichen Dank!

Martin Müller: „Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Fans, meinen Freunden und Arbeitskollegen und nicht zuletzt bei meiner Freundin für die tolle Unterstützung bei der Wahl zum Spieler der Hinrunde bedanken!“

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