Kärntner Liga

St. Veit-Express überrollt Lendorf

lendorf_fc.jpgst-veit_fc.jpgDer FC St. Veit/Glan machte zum Abschluss der 18. Runde mit einem 5:0-Auswärtssieg beim FC Oberwinkler Lendorf auf sich aufmerksam und klopft an der Tabellenspitze an. Die Lendorfer, die vor dieser Begegnung noch ohne Heimniederlage waren und bereits seit dem fünften Spieltag nicht mehr verloren hatten, fanden heute kein Mittel gegen stark aufspielende Gäste. Als Torschützen traten Kevin Vaschauner (18.), Roman Adunka (40.), Raphael Groinig (52., 60.) sowie Sebastian Schmid (81.) in Erscheinung.


"St. Veit hat heute angefangen, als wollten sie eine Bank überfallen - brutal schnell." Wenn das aus dem Munde von Lendorfs Günter Dokter zu hören ist, darf man ihm wohl Glauben schenken. Und auch Trainer Alois Morgenstern meinte: "So darf man sich nicht präsentieren, wenn man vorne mitspielen will. Aber den St. Veitern ist heute auch einfach alles geglückt. Meine Spieler waren indiskutabel. Aber solche Tage gibt es halt."

Die Gäste aus St. Veit benötigen bei ihrem "Banküberfall" 18 Minuten, bis ihnen das erste Tor gelingt. Kevin Vaschauner darf sich als Torschütze feiern lassen. Nur drei Minuten später eine weitere spielentschiedende Szene: Sebastian Hertelt ist auf dem Weg Richtung Lendorf-Tor und wird von Christian Huber regelwidrig zu Fall gebracht - Schiedsrichter Günter Messner entschiedet auf Rot für Huber und Freistoß für St. Veit. "Völlig zurecht", waren sich beide Trainer nach dem Spiel einig. Den Freistoß kann der "Oldie" im Tor der Lendorfer, Hartwig Zagler, der seinen gesperrten Sohn vertritt, entschärfen. Auch in Bezug auf dessen Leistung fanden die Trainer ähnliche Worte. Martin Kaiser: "Er hat heute mehrmals in extremis gerettet und hat ein tolles Spiel gezeigt. Ohne ihn hätte Lendorf noch höher verloren." Alois Morgenstern: "Er hatte bei keinem Gegentor eine Abwehrmöglichkeit und hat uns vor einigen weiteren Gegentoren bewahrt." Wenige Minuten vor der Pause muss Zagler aber dann ein zweites Mal hinter sich greifen, als Roman Adunka einen Freistoß zum 0:2 versenkt. 

Auch nach dem Seitenwechsel ändert sich am Spielverlauf nichts. St. Veit setzt die spielerischen Akzente und lässt den Lendorfern kaum Zeit zum Durchschnaufen. Raphael Groinig trifft innerhalb von acht Minuten doppelt (52., 60.) und macht damit endgültig den Deckel drauf. Den Schlusspunkt setzt Sebastian Schmid in Minute 81, der nach einem Freistoß auf die Latte per Kopf abstaubt. Zwischen Minute 80 und 90 kommt dann die Zeit von Hartwig Zagler, kann er doch drei 100%ige Torchancen der St. Veiter verteiteln und sein Team damit vor einer noch höheren Niederlage bewahren. Auch über die Tatsache, dass der Sieg auch in der Höhe verdient ist, waren sich beide Betreuer einig. Die Stimmen zum Spiel:

Alois Morgenstern, Trainer FC Oberwinkler Lendorf:
„Bei einem 0:5, was soll ich da sagen. St. Veit hat verdient gewonnen. Heute war jeder meiner Spieler indiskutabel. Außer unser Torwart Hartwig Zagler, der hatte bei keinem Gegentor eine Abwehrmöglichkeit. Aber solche Spiele gibt es, das müssen wir abhaken. Den St. Veitern ist heute alles geglückt. Aber so darf man sich nicht präsentieren, wenn man vorne mitspielen will. Nach den besten Spielern brauchen Sie mich heute nicht zu fragen.“

Günter Dokter, FC Oberwinkler Lendorf:
„Bei uns sind heute alle sehr enttäuscht. Egal ob Trainer, Co-Trainer, Spieler, Zuschauer oder auch ich. St. Veit hat angefangen, als wollten sie eine Bank überfallen – brutal schnell. Wir haben heute kein Rezept gefunden, keinen Zweikampf gewonnen und in 90 Minuten nur einen Weitschuss durch Mario Nagy aufs St. Veit-Tor gebracht. Wir waren 90 Minuten chancenlos. Und hätte unser 46-Jähriger Torwart Hartwig Zagler nicht in den letzten zehn Minuten noch drei tolle Paraden gezeigt, wäre die Niederlage noch höher ausgefallen. Ich kann aber trotzdem keinem einen Vorwurf machen. Die Spieler haben bis zur letzten Minute gekämpft. Man muss einfach anerkennen, dass wir einen schlechten Tag hatten und 90 Minuten unterlegen waren. Dennoch kein Grund zur Panik. Auch wenn unser Kader dezimiert ist, werden wir nächste Woche wieder Gas geben.“

Martin Kaiser, Trainer FC St. Veit/Glan:
„Wir haben gegen Bleiburg schon gesehen, dass wir spielerisch gut drauf sind und genau so wollten wir heute auch in die Partie gehen. Wir haben uns vorgenommen, die Zweikämpfe anzunehmen. Wenn uns das gelingt, wissen wir, dass wir spielerisch sehr viel draufhaben. Lendorf hat sich, wie man es kennt, in der eigenen Hälfte postiert und viel mit langen Bällen agiert. Wir haben munter drauflos gespielt und der Spielverlauf ist uns natürlich sehr entgegengekommen. Lendorf hatte heute einfach einen schlechten Tag. Die haben vorher daheim noch kein Spiel verloren und heute kann ich mich nicht mal an eine Torchance von ihnen erinnern, abgesehen von ein oder zwei Freistößen von Christoph Morgenstern, von denen man weiß, dass sie gefährlich sind. Der Sieg ist auch in der Höhe verdient, wir hatten noch einige sehr gute Chancen. Wenn man in Lendorf gewinnt, ist das super, wenn man auf diese Art und Weise gewinnt ist es noch besser. Für uns ist es ein schöner Sonntag. Ich bin lange genug Trainer, um diesen Sieg richtig einordnen zu können. Jetzt schauen wir von Spiel zu Spiel, nächste Woche geht’s gegen Spittal.“

Die Besten: ganzes Team 

Stets topaktuell informiert sein über die Kärntner-Liga!

von Andreas Brandt

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.