SPD-Politiker und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga bereits im Mai in vielerlei Hinsicht für verantwortungslos. Der 57-Jährige nennt als Hauptgrund für seine Meinung den "sehr hohen medizinischen und logistischen Aufwand", etwa 20.000 Coronatests müssten bis zum Ende der Saison bei allen Beteiligten durchgeführt werden.
SPD-Politiker und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach

SPD-Politiker und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach

"Die Frage ist, ob das die beste Verwendung der knappen Tests ist für das Luxusgut Fußball", sagte Lauterbach dem Nachrichtenmagazin Spiegel: "Wir sind derzeit nicht mal in der Lage, jeden zu testen, bei dem es medizinisch sinnvoll sein könnte, geschweige denn jeden Verdachtsfall." Zudem befürchtet der Bundestagsabgeordnete in großen Teilen der Bevölkerung Unverständnis "für den Sonderweg im Profifußball".

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) arbeitet derzeit mit Hochdruck an einem Plan für die Wiederaufnahme des seit Mitte März ausgesetzten Spielbetriebs. Am 17. April wird bei einer DFL-Mitgliederversammlung beraten, im Raum als mögliche Zeitpunkte für einen Restart stehen der 2. und 9. Mai. Der Virologe Alexander Kekule hatte Geisterspiele im Mai zuletzt als "machbar" eingestuft.

Auch Christian Lindner steht einem baldigen Restart der Bundesliga vor leeren Rängen aufgeschlossen gegenüber. "Im Profisport wie der Bundesliga, wo es eine dichte medizinische Begleitung der Athleten gibt, sollten wir den Wettbewerb ohne Publikum wieder zulassen", schrieb der FDP-Vorsitzende in einem Gastbeitrag in der FAZ.

 

SID