Auch in der deutschen Bundesliga rollt seit dem Wochenende wieder der Ball. Zum Auftakt am Freitagabend fand bereits das erste „Topspiel“ statt. Der amtierende Meister Bayern München empfang den FC Schalke 04. Während von vor ein paar Jahren noch von einem absoluten Spitzenspiel gesprochen hätte, gehen die beiden Mannschaften nun mit völlig unterschiedlichen Zielsetzungen in die Saison. Dies sind die Lehren aus dem Bundesliga-Auftakt zwischen Bayern und Schalke.

 

Die Bayern in Gala-Form

Keine vier Wochen ist es her, dass die Bayern im Finale der Champions League triumphierten. Zum Auftakt der neuen Saison scheint der Triple-Sieger weiter in überragender Form zu sein. Am Freitagabend schossen sie den FC Schalke mit 8:0 aus der Allianz Arena. Von der ersten Minute nahm der FCB das Heft des Handelns in die Hand und ging früh in Führung. Zur Halbzeit stand es bereits 4:0. Auch nach der Pause ließ der Gastgeber nicht nach und traf munter weiter. Eines steht fest – die bayrische Offensivabteilung funktioniert!

Robbery 2.0? Sané und Gnabry überragen

Im Spätsommer 2009 liefen Arjen Robben und Franck Ribery erstmals zusammen für den FC auf. Beide harmonierten prächtig und sollten über Jahre die Flügelzange beim Rekordmeister bilden. 11 Jahre später sind es zwei andere Spieler, mit denselben Nummern, welche die beiden Clubikonen beerben könnten. Leroy Sané und Serge Gnabry harmonierten im ersten gemeinsamen Bundesligaspiel mindestens ebenso gut wie damals „Robbery“. Leroy Sanés erstes Bundesligaspiel für die Bayern ging also ausgerechnet gegen seinen Ausbildungsverein. Auch wenn Hansi Flick vor der Partie betonte, dass der Neuzugang aus Manchester langsam an die Mannschaft herangeführt werden soll, stand Sané von Beginn auf dem Platz. Bereits in der ersten Hälfte legte der 24-Jährige zwei hochkarätige Chancen für Robert Lewandowski auf, die der Pole allerdings vergab. In der 47. und 59. bereitete Sané dann zwei Treffer für Serge Gnabry vor. Nur wenig später ließ er selbst seinen ersten Treffer als Bayerns Nummer 10 folgen.

Schalkes Abstimmung passt nicht

Beide Mannschaften machten beim Auftakt in die Saison augenscheinlich genau da weiter, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört haben. Während bei den Bayern die Offensivakteure überragten und vor allem Sané und Gnabry überzeugten, liegt bei Schalke immer noch einiges im Argen. Große Sprünge waren für den finanziell gebeutelten Verein in diesem Sommer nicht möglich. Trotzdem ist es den Verantwortlichen gelungen, mit Vedad Ibišević und Gonçalo Paciência zwei Offensivkräfte zu verpflichten. Aber auch der Portugiese konnte beim Bundesligaauftakt nichts Zählbares beisteuern, Ibišević kam nicht zum Einsatz. Bereits nach der vergangenen Saison, mit der schlechtesten Rückrunde der Vereinsgesichte, wurde Trainer David Wagner öffentlich angezählt. Doch viel verändert hat sich nicht. Im Schalker Spiel fehlte es gegen die Bayern sowohl in der Abstimmung als auch in der Bereitschaft. Selbst beim Stand von 5:0 waren die Bayern schneller am Ball. Nach diesem Auftritt gilt Wagner bei vielen Experten als „aussichtsreichster“ Kandidat auf die erste Trainerentlassung der Saison. Man darf gespannt sein, wie es beim FC Schalke weitergeht.

Holen die Bayern den Start-Ziel-Sieg?

Schon vor der Saison waren die Bayern natürlich der große Favorit auf die neunte Meisterschaft in Folge. Diese Annahme wurde mit dem ersten Spieltag mehr als bestätigt. Bei den verschiedenen Buchmachern werden sie mit tollen Quoten schon jetzt als Favorit auf den Titel gelistet. Besonders der Fußball stellt dabei einen der wichtigsten Märkte in Deutschland dar. Mit dem 8:0-Erfolg setzen sich die Bayern natürlich direkt an die Tabellenspitze. Während man in den vergangenen Jahren eher gemächlich in die Saison startete, man erinnere sich an die schwache Anfangsphase im Spätsommer 2019 unter Niko Kovač, legen die Bayern nun von Beginn an richtig los. In den nächsten Spielen geht es für den Rekordmeister unter anderem gegen TSG Hoffenheim und Hertha BSC. Der erste große Prüfstein steht dann am 7. Spieltag an. Im Topspiel müssen die Bayern zu Borussia Dortmund reisen. Sollten beide Mannschaften bis dahin gleichauf liegen, der BVB setzte sich am 1. Spieltag mit 3:0 gegen Gladbach durch, geht es im Spitzenspiel um die Tabellenführung. Allerdings haben die letzten direkten Aufeinandertreffen der beiden Topvereine gezeigt, dass die Bayern da sind, wenn es um die Tabellenführung geht.

Am ersten Spieltag ist der Rekordmeister seiner Favoritenrollen mehr als gerecht geworden und untermauerte seine Ansprüche auf den 31. Meistertitel der Vereinsgeschichte. Dem FC Schalke stehen hingegen wieder einmal ungemütliche Zeiten ins Haus. Es scheint, als kehre auf Schalke keine Ruhe ein. Der Auftritt gegen die Bayern macht auf jeden Fall nur wenig Hoffnung auf die Zukunft.