Dank einer furiosen Aufholjagd hat sich der 1. FC Köln vor 49.800 begeisternden Zuschauern am 29. Spieltag der Deutschen Bundesliga drei wichtige Punkte im Rennen um die internationalen Plätze gesichert. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart erkämpfte sich mit viel Leidenschaft ein 3:2 (0:1) gegen den FSV Mainz 05 und machte einen 0:2-Rückstand in einer famosen Schlussphase wett.

Köln dreht das Spiel und gewinnt 3:2 (Foto: SID)

Köln dreht das Spiel und gewinnt 3:2 (Foto: SID)

Der "Effzeh" hielt den Verfolger im Duell der "Karneval-Klubs" damit weiter auf Distanz. Mit nun 43 Zählern kletterte der 1. FC Köln vorerst auf den 8. Platz. Mainz war durch Jonathan Burkardt (14.) und ÖFB-Teamstürmer Karim Onisiwo (55.) in Führung gegangen, doch Köln konterte durch Ellyes Skhiri (60.) und der Ex-Rapidler Dejan Ljubicic (78.) und Luca Kilian (82.).

Damit hielt auch Baumgarts Serie: Seit seinem Amtsantritt im vergangenen Sommer hat Köln nie zwei Bundesligaspiele nacheinander verloren. Mainz (38) bleibt Zehnter.

Dem FSV war von Beginn an anzumerken, dass er auf Wiedergutmachung für das ernüchternde 1:2 im Nachholspiel am Mittwoch beim FC Augsburg aus war.

Burkardt überzeugte dabei im Sturmzentrum mit viel Einsatz, immer wieder war er anspielbar und sorgte für Verwirrung in der neuformierten Defensive der Kölner, die ohne den gesperrten Abwehrchef Timo Hübers Abstimmungsprobleme offenbarte.

Bei seinem Führungstreffer hatte Burkardt aber etwas Glück: Kilian, vom FSV ausgeliehen, fälschte den Schuss des Mainzers entscheidend ab. Köln dagegen hatte große Schwierigkeiten, Struktur und Dynamik ins Spiel zu bekommen. Bezeichnend, dass die beste Chance ein starkes Solo von Ondrej Duda (20.) war.

Erst nachdem Jean-Paul Boetius (26.) und erneut Burkardt (32.) weitere Möglichkeiten vergeben hatten, kämpfte sich der FC vor 49.800 Zuschauern etwas besser in die Partie. Torjäger Anthony Modeste (39.) köpfte knapp vorbei.

Ansonsten konnte sich der Franzose, der beim jüngsten 0:1 bei Union Berlin schmerzlich vermisst worden war, gegen die starke Mainzer Defensive um Stefan Bell zunächst nur selten durchsetzen.

Joker Dejan Ljubicic stach zum 2:2

Den Zuspielen und Flanken mangelte es aber auch an der nötigen Präzision. Wie es besser geht, zeigten kurz nach Wiederanpfiff die Mainzer: Dominik Kohr schickte Onisiwo steil, der frei vor Marvin Schwäbe sehenswert verwandelte.

Baumgart reagierte mit einem Dreifach-Wechsel: Unter anderem rückte der türkische Nationalspieler Salih Özcan ins Zentrum an Skhiris Seite, Jonas Hector auf seine angestimmte Position auf der linken Abwehrseite. Köln hatte nun mehr Zugriff - und kam durch Skhiri schnell zum Anschluss.

Dieser Treffer setzte neue Energie frei. Angefeuert von den lautstarken Fans erarbeitete sich Köln ein Übergewicht und drängte mit Wucht auf den Ausgleich. Mainz gelang es in dieser hektischen Phase mit vielen Zweikämpfen nur noch selten, für Entlastung zu sorgen. Der eingewechselte Ljubicic und Kilian ließen die Kölner Fans.

 

SID