Fußball-Bundesligist Hertha BSC hat das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22 trotz der Investitionen von Unternehmer Lars Windhorst mit einem satten Verlust von 79,8 Millionen Euro abgeschlossen. Das gab Geschäftsführer Thomas E. Herrich auf der Mitgliederversammlung der Berliner am Sonntag bekannt. Damit wuchs der Schuldenberg erneut deutlich an, allein in den vergangenen drei Jahren erwirtschaftete der Klub ein Minus von 211 Millionen Euro.

Der Schuldenberg der Alten Dame wächst an (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Der Schuldenberg der Alten Dame wächst an
Foto: FIRO/FIRO/SID

"Es ist eine herausfordernde Situation", sagte Herrich: "Es bedarf einer wirtschaftlichen Konsolidierung. Wir müssen Kosten in allen Bereichen reduzieren. Nicht nur im Personaletat, sondern auch in allen anderen Bereichen." Mit Blick auf mögliche Spielertransfers in der Winterpause sei die "Handlungsfähigkeit von Fredi Bobic erheblich eingeschränkt".

Die seit 2019 von Windhorst investierten 375 Millionen Euro waren vor allem ins Eigenkapital geflossen. Dieses wurde aufgrund des Verlusts um fast 80 Millionen Euro auf 29,5 Millionen "erheblich reduziert", wie Herrich anmerkte.

Windhorst hatte Anfang Oktober im Zuge der Spionage-Affäre um Ex-Präsident Werner Gegenbauer erklärt, sein Engagement als Investor beenden zu wollen. Dem Verein bot Tennor an, die Mehrheits-Anteile in Höhe von 64,7 Prozent zum Kaufpreis zurückzukaufen - die Hertha müsste dafür 374 Millionen Euro aufbringen.

 

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