Nationalspieler Julian Brandt glaubt nicht an einen Wechsel seines Mitspielers Marco Reus nach Saudi-Arabien. "Ich persönlich kann mir Marco Reus im Trikot von Al-Nassr nicht vorstellen", sagte der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund im Sport1-Interview. Für sich selbst schloss der 26-Jährige eine solchen Schritt "kategorisch" aus: "Ich könnte mir jedenfalls nicht vorstellen, irgendwann mal in der Wüste zu spielen", sagte Brandt.

Noch gemeinsam beim BVB: Brandt und Reus (Foto: FIRO/FIRO/FIRO)
Noch gemeinsam beim BVB: Brandt und Reus
Foto: FIRO/FIRO/FIRO

Er könne "mit diesen Transfers in die Wüste oder nach China nichts anfangen", beteuerte er. Viel eher sei gegen Ende seiner Karriere eine Rückkehr in seinen Geburtsort Bremen vorstellbar - so wie er es sich schon "als kleines Kind immer vorgenommen" habe. "Mein kleiner Bruder spielt da, meine Familie wohnt in Bremen", so Brandt: "Ich habe eine besondere Beziehung dorthin."

Das WM-Vorrundenaus mit dem DFB-Team in Katar sieht Brandt rückblickend nicht nur in den sportlichen Leistungen begründet. "Politik war ein riesengroßes Thema, das uns in der Mannschaft begleitet hat", sagte er: "Es war selbstverständlich nicht der Hauptgrund dafür, dass wir nicht erfolgreich waren, aber das Thema hatte sicher einen gewissen Anteil." Oft seien anstelle des Sports "Binden, Politik und andere Debatten" diskutiert worden.

Schuldzuweisungen vermied Brandt jedoch. "Es hingen alle irgendwie mit drin. Ich sage nicht: Der DFB ist böse, die Journalisten sind böse, Katar ist böse.", sagte er: "Wir dürfen wichtige Themen wie Menschenrechte nicht unter den Teppich kehren, das ist klar." Allerdings hätte er sich gewünscht, "dass das politische Thema nicht endlos so groß wird und sich eine Eigendynamik entwickelt".

 

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