Mit dem ersten Bundesliga-Auswärtssieg nach 485 Tagen hat der VfB Stuttgart unter seinem neuen Trainer Sebastian Hoeneß die Rote Laterne des Tabellenletzten abgegeben und neue Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft. Die auch kämpferisch überzeugenden Schwaben setzten sich beim VfL Bochum mit 3:2 (1:0) durch und beendeten eine Serie von fünf Punktspielen ohne Sieg.

Die Schwaben gewinnen in Bochum (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Die Schwaben gewinnen in Bochum
Foto: FIRO/FIRO/SID

Hiroki Ito (14.), Serhou Guirassy (60.) und Josha Vagnoman (63.) erzielten die Tore zum ersten VfB-Dreier auf fremdem Platz seit dem 11. Dezember 2021 (2:0 beim VfL Wolfsburg). Für die Bochumer, für die Kevin Stöger (58., Foulelfmeter) zwischenzeitlich ausglich und auch Philipp Hofmann (85.) traf, wird es nach dem Zwischenhoch mit sieben Punkten aus drei Spielen wieder enger im Tabellenkeller: Stuttgart rückte bis auf drei Zähler heran. Für Hoeneß, den vierten VfB-Coach der Saison, war es nach dem Einzug ins Pokal-Halbfinale der zweite Sieg im zweiten Spiel.

VfL-Trainer Thomas Letsch konnte nach Gelbsperre wieder auf Linksverteidiger Danilo Soares zurückgreifen. Hoeneß wechselte gegenüber dem 1:0 am Mittwoch im DFB-Pokal beim 1. FC Nürnberg auf zwei Positionen: Enzo Millot und Guirassy rückten in die Startelf.

Unter Siegzwang übernahm der VfB von Beginn an die Initiative, Bochum lauerte auf Fehler. Der erste zielstrebige Angriff der Gäste brachte gleich die Führung: Eine Flanke von Borna Sosa wehrte Soares direkt vor die Füße von Ito ab, der Torhüter Manuel Riemann keine Chance ließ.

Ganz in Schwarz dirigierte Hoeneß an der Seitenlinie sein Team - und sah, dass die Bochumer am frühen Rückstand zu knabbern hatten und überhaupt nicht ins Spiel fanden. Seinem VfB öffneten sich dagegen Räume für Konter, die er aber zunächst nicht konzentriert genug ausspielte. Bochum kam nach einem Eckball zur ersten Halbchance, als Takuma Asano den Ball Keeper Fabian Bredlow aber genau in die Arme köpfte (28.). Aus dem Spiel heraus gelang wenig.

Auffällig: Stuttgart präsentierte sich in den Zweikämpfen deutlich bissiger als in den vergangenen Wochen, nahm den Abstiegskampf an und wehrte sich gegen die aggressive Spielweise der Bochumer. Die Chance zur frühen Vorentscheidung ließ Vagnoman liegen: Der Neu-Nationalspieler tanzte die halbe Bochumer Abwehr aus, scheiterte aber an Riemann (51.).

So kamen die Gastgeber nach einem leichten Zupfer von Millot an dem eingewechselten Philipp Förster per Elfmeter zum überraschenden Ausgleich. Doch Stuttgart schüttelte sich kurz und setzte seine starke spielerische und kämpferische Leistung fort: Nach Hereingabe von Sosa traf Guirassy völlig frei, dann nutzte Vagnoman einen Fehler von Riemann, der eine Flanke von Millot unterlief.

 

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