Vorstandssprecher Axel Hellmann bleibt dem Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt nach dem Machtkampf in der Führungsspitze erhalten. Laut Klubangaben habe der 51-Jährige seine Entscheidung am Dienstagmorgen dem Aufsichtsratsvorsitzenden Philip Holzer mitgeteilt. Hellmann, derzeit Teil einer Interims-Doppelspitze bei der Deutschen Fußball Liga (DFL), war zuvor mit einem dauerhaften Wechsel zum Ligaverband in Verbindung gebracht worden.

Hellmann (r.) hat einen Vertrag bis 2027 in Frankfurt (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Hellmann (r.) hat einen Vertrag bis 2027 in Frankfurt
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Am Montagabend habe er den DFL-Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke informiert, "dass ich als Kandidat nicht in Betracht komme, sondern meine Aufgaben bei Eintracht Frankfurt wahrnehmen will", erklärte Hellmann. Zu Gerüchten über einen Wechsel zu Rekordmeister Bayern München als Nachfolger von Vorstandschef Oliver Kahn sagte er: "Es hat nie Gespräche oder eine konkrete Anfrage gegeben."

"Für mich ist ausschlaggebend, dass wir weiterhin viel bewegen können bei Eintracht Frankfurt", sagte Hellmann, dessen Vertrag am Main noch bis 2027 läuft. In Gesprächen mit den "wesentlichen Entscheidungsträgern" habe er seine "Vorstellungen konkretisiert und es wurde deutlich, dass damit alle gemeinsam die Voraussetzungen für unsere Wettbewerbsfähigkeit und eine erfolgreiche Zukunft schaffen wollen".

Seit mehreren Wochen hatte sich der Machtkampf zwischen dem Vorstand um Hellmann und dem Aufsichtsrat um Holzer, der zudem Aktionär bei den Hessen ist, zugespitzt. Laut Medienberichten ging es dabei um eine vom Vorstand in Auftrag gegebene Unternehmensbewertung der Eintracht, die Personen im Aufsichtsrat als zu hoch eingeschätzt haben sollen. In einem Gespräch im März soll Holzer verschiedenen Medienberichten zufolge auch seinen Rücktritt angeboten haben, um Hellmann von einem Verbleib zu überzeugen.

Hellmanns Entscheidung sei "ein wichtiges Zeichen für den gesamten Klub, hinsichtlich der neuen Saison aber auch im Endspurt der laufenden Runde", sagte Holzer. Es sei "nachvollziehbar, dass er in den vergangenen Wochen über seine Zukunft nachgedacht hat. In den offenen und guten Gesprächen, die wir in den letzten Wochen geführt haben, haben wir festgestellt, dass unterschiedliche Auffassungen ausgeräumt werden konnten und es eine gute Basis für eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit gibt."

 

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