Markus Krösche, Sportvorstand von Eintracht Frankfurt und Mitglied der DFL-Kommission Fußball, hat von den deutschen Profivereinen ein "elementares Umdenken" im Bereich der Nachwuchsförderung gefordert. Diese müsse sich "grundsätzlich ändern", sagte Krösche dem kicker. Auch den DFB sieht er "gefordert".

Markus Krösche will eine Neuausrichtung der Ausbildung. (Foto: POOL/POOL/SID/ALEXANDER HASSENSTEIN)
Markus Krösche will eine Neuausrichtung der Ausbildung.
Foto: POOL/POOL/SID/ALEXANDER HASSENSTEIN

"Seitens der Vereine ist vieles auf der Strecke geblieben", führte Krösche aus: "Irgendwann zwischen 2010 und 2014 (...) haben wir den Fokus verloren. Das Wesentliche im Nachwuchs ist der Spieler – nicht die Mannschaft." In den Nachwuchsleistungszentren sei aber "sehr stark auf Ergebnisse geachtet" worden. Dieser Ansatz "geht genau in die falsche Richtung", betonte er.

Es müsse "viel individueller" ausgebildet werden, forderte der 42-Jährige, man dürfe nicht schon die Jüngsten "mit Taktik und Formationen überfrachten". Stattdessen gehe es um Themen wie Basistechniken und freies Spiel. Außerdem müsse man Talente "so früh wie möglich in den Seniorenbereich bekommen".

Auch verlangte Krösche von den Klubs, sich in einer Art Gentlemen's Agreement darauf zu einigen, die vielen Spielerwechsel untereinander schon im Jugendbereich zu verringern. Dazu schlägt er einen Gebietsschutz vor, wie es ihn in England gibt, "sodass NLZ-Vereine bis zu einem gewissen Alter nur Spieler aus einem bestimmten Umkreis aufnehmen dürfen. Und: Bis zum Alter von 18 Jahren brauchen wir eine Salary Cap", also eine Gehaltsbeschränkung.

Weitere Maßnahmen könnten ein aufgestockter und ausgeweiteter Fördertopf von DFL/DFB für den Einsatz von U23-Spielern sowie ein Zweitspielrecht für junge Erstligaprofis bei einem Zweit- oder Drittligisten sein. Der DFB müsse darüber hinaus einen Schwerpunkt auf die Trainerentwicklung legen.

 

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