Burkhard Blienert, der Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung, hat die Verantwortlichen im deutschen Profifußball aufgefordert, nicht mehr für Sportwetten zu werben. "Die Klubs wollen nicht gerne auf Sponsorengelder verzichten", sagte der SPD-Politiker der Süddeutschen Zeitung: "Die Nähe von Sport und Suchtfolgen passt für mich nicht zusammen." Es sei sein Bestreben, bei Fußballklubs und -verbänden "mehr Verständnis dafür aufzubauen, dass sie genau schauen müssen, mit wem sie zusammenarbeiten und wofür sie werben."

Blienert will Werbung für Sportwetten reduzieren (Foto: IMAGO/Felix Zahn/IMAGO/Felix Zahn/SID)
Blienert will Werbung für Sportwetten reduzieren
Foto: IMAGO/Felix Zahn/IMAGO/Felix Zahn/SID

Für Blienert sind Sportwetten "oft die Eintrittskarte in den Glücksspielbereich und die Spielsucht" - und daher entsprechend mit Vorsicht zu genießen. "Fußball konsumieren ohne Sportwettenwerbung wird immer schwieriger. Im Profisport geht es gar nicht mehr", sagte der 57-Jährige: "Da muss unbedingt nachjustiert werden. Werbung darf es aus meiner Sicht allenfalls erst nach 23.00 Uhr geben."

Vor zehn Jahren seien 400.000 Menschen in Deutschland spielsüchtig gewesen, heute habe sich die Zahl auf 1,4 Millionen erhöht, sagte Blienert, weitere drei Millionen Menschen zeigten riskantes Spielverhalten.

Unter den Sponsoren und Partnern des Deutsche Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) finden sich jeweils Anbieter für Sportwetten.

 

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