Nur einen Tag nach dem Eberl-Knall hat der FC Bayern München beim Bundesliga-Gipfel die Revanche verpasst und Herausforderer RB Leipzig erneut nicht bezwingen können. Inmitten der Spekulationen um den geschassten Sportchef der Sachsen, der beim deutschen Rekordmeister gehandelt wird, musste sich die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel mit einem 2:2 (0:2) beim Pokalsieger begnügen, machte dabei aber einen Zwei-Tore-Rückstand wett. In der Tabelle fielen die Bayern vorerst auf Rang drei zurück.

Harry Kane leitete das Comeback der Bayern ein (Foto: IMAGO/Jan Kaefer/IMAGO/Jan Kaefer/SID/IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Jan Kaefer)

Harry Kane leitete das Comeback der Bayern ein

Foto: IMAGO/Jan Kaefer/IMAGO/Jan Kaefer/SID/IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Jan Kaefer

Harry Kane (57., Handelfmeter) und Leroy Sane (70.) retteten immerhin noch einen Punkt für die Tuchel-Elf, die zuletzt im Supercup (0:3) und im Meisterschaftsrennen der vergangenen Saison (1:3) bittere Niederlagen gegen RB kassiert hatte. "Der Zeitpunkt ist gekommen, um den Spieß umzudrehen", hatte der Bayern-Coach deshalb gefordert – doch das verhinderten Lois Openda (20.) und Castello Lukeba (26.) mit ihren Treffern für die Leipziger, die auf Rang fünf liegen.

Das Top-Duell hatte wenig mehr als 25 Stunden vor Anpfiff durch den Rauswurf von Max Eberl bei RB zusätzlich an Brisanz gewonnen. Am späten Freitagnachmittag hatten sich die Leipziger nach nicht einmal einem Jahr überraschend von ihrem Sport-Geschäftsführer getrennt und diesem "fehlendes Commitment" vorgeworfen. Eberl war in der Vergangenheit immer wieder mit den Bayern in Verbindung gebracht worden und ist dort laut Sky nach seinem RB-Aus Topkandidat für den vakanten Posten des Sportvorstandes.

Im Kader der Münchner hatten sich derweil pünktlich zum Spitzenspiel Routinier Thomas Müller sowie das Abwehr-Duo Min-Jae Kim und Dayot Upamecano fit gemeldet, das in der Startelf stand. Verzichten musste Tuchel verletzungsbedingt unter anderem auf Matthijs de Ligt und Serge Gnabry. Bei RB fehlte neben Abwehrchef Willi Orban und dem Supercup-Dreifachtorschützen Dani Olmo auch Stürmer Timo Werner.

Auf der Tribüne in der ausverkauften Red Bull Arena sah Neu-Bundestrainer Julian Nagelsmann beim Duell seiner Ex-Vereine gleich zu Beginn die erste Großchance für Bayern. Nach einem schnell ausgeführten Freistoß schalteten die Leipziger zu langsam, doch Jamal Musiala scheiterte freistehend an RB-Keeper Janis Blaswich (3.).

Die Gastgeber versuchten immer wieder die Münchner zu stören, diese zeigten sich jedoch in der Anfangsphase unbeeindruckt und dominierten das Spiel. Doch wenig später vergab Emil Forsberg die bis dahin beste Möglichkeit der Leipziger: Bayern-Torhüter Sven Ulreich spielte den Ball in die Füße des Schweden, der es aus der Distanz Richtung leeres Tor versuchte, der Ball ging jedoch rechts vorbei (12.).

Leipzig fand nun immer besser ins Spiel. Xaver Schlager schickte kurz darauf Openda, den Schuss fälschte Kim noch unglücklich an Ulreich vorbei ab. Lukeba erhöhte nach einer Ecke. Anschließend machte es RB den Gästen weiter schwer und verteidigte diszipliniert.

Nach der Pause hatte Leipzig das Spiel zuerst im Griff, doch Kane verkürzte per Handelfmeter nach Videobeweis. Bei einem Freistoß war Benjamin Henrichs mit dem Arm am Ball. Bayern drängte auf den nächsten Treffer, der Sane bei einem Konter nach einer Leipziger Ecke gelang. In den wilden Schlussminuten spielten beide Teams auf Sieg.

 

© 2023 SID