Florian Wirtz zaubert wie Lionel Messi: Bayer Leverkusen bleibt nach der nächsten Gala-Vorstellung seines Spielmachers Spitzenreiter der Fußball-Bundesliga. Im Duell der beiden Europa-League-Teilnehmer setzte sich das Team von Trainer Xabi Alonso gegen den SC Freiburg mit 2:1 (1:0) durch, verbuchte den fünften Sieg im fünften Heimspiel und blieb auch nach dem neunten Spieltag ungeschlagen.

Leverkusen weiter in der Erfolgsspur (Foto: AFP/SID/INA FASSBENDER)
Leverkusen weiter in der Erfolgsspur
Foto: AFP/SID/INA FASSBENDER

Nationalspieler Wirtz traf erst zur Führung (36.), bereitete dann den zweiten Treffer von Jonas Hofmann (60.) vor - jeweils mit einem traumhaften Solo, das stark an den argentinischen Weltfußballer Messi erinnerte.

Bayer bleibt mit 25 von 27 möglichen Punkten weiter vor Rekordmeister Bayern München (23). Manuel Gulde erzielte den Treffer der Gäste (70.).

Alonso bot in seinem 50. Spiel als Bayer-Coach nach einer Mega-Rotation beim deutlichen Europapokal-Heimsieg gegen Qarabag Agdam (5:1) seine Liga-Stammformation auf. Gäste-Trainer Christian Streich musste seine Startelf auch aufgrund von Verletzungen im Vergleich zum 3:1 bei Backa Topola am Donnerstag auf gleich vier Positionen umstellen.

"Wir müssen alles auf dem Platz lassen, mit extrem viel Leidenschaft und einer hohen Frustrationstoleranz spielen", hatte Streich vor der Partie betont. Er selbst gab jedenfalls alles, gestikulierte viel, schimpfte mit den Schiedsrichtern und trieb seine Mannschaft nach vorne.

Doch Ausflüge über die Mittellinie hatten für den Sportclub um den in Serbien mit drei Toren überragenden Vincenzo Grifo in der Anfangsphase Seltenheitswert - viel zu dominant agierte Leverkusen mit und ohne Ball. Freiburg versuchte, vor allem Wirtz möglichst wenig Freiraum zu lassen. Das gelang trotz zahlreicher guter Gelegenheiten für Bayer ordentlich - bis zur 36. Minute.

Wirtz - schon gegen Qarabag mit vier Scorerpunkten unaufhaltsam - schnappte sich den Ball auf der rechten Außenbahn, ließ erst Nicolas Höfler mehrmals ins Leere rutschen und dann die komplette Hintermannschaft der Freiburger staunend zurück. Mit dem 14. Ballkontakt in einem einzigen Dribbling schob er den Ball ins lange Eck zur Führung.

"Das war weltklasse", sagte Ex-Torjäger und Klub-Repräsentant Stefan Kießling in der Halbzeitpause bei DAZN: "So ein Tor habe ich vielleicht mal in der E-Jugend gemacht."

Und das sollte noch nicht alles sein: Nach der Pause startete Wirtz seinen Sololauf unter den Augen von DFB-Sportdirektor Rudi Völler gleich von der Mittellinie, bediente Hofmann, dessen Schuss vom Pfosten an den Rücken von Atubolu und von dort ins Tor prallte.

Jeremie Frimpong hatte mit der nächsten Einzelleistung die Vorentscheidung auf dem Fuß, scheiterte aber am Aluminium (66.). Auf der anderen Seite machte Gulde die Partie mit seinem Kopfballtreffer nach Freistoß von Grifo noch einmal spannend. Wirtz setzte noch einen Distanzschuss an die Latte (74.).

 

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