Vorstandschef Jan-Christian Dreesen von Bayern München hat die Bundesliga-Konkurrenz in einem emotionalen Appell zu mehr Engagement im Ausland aufgefordert. "Der FC Bayern ist keine Insel!", rief Dreesen bei seiner Rede auf der Jahreshauptversammlung des deutschen Fußball-Rekordmeisters: "Es gilt das Solidarprinzip - und zwar für alle!"

Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen (Foto: AFP/SID/CHRISTOF STACHE)
Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen
Foto: AFP/SID/CHRISTOF STACHE

Alle 18 Bundesligisten müssten "bereit sein, neue Wege zu gehen, denn nur so kann die Bundesliga international wettbewerbsfähig bleiben", betonte er. "Wir müssen alle hart dafür arbeiten, die Erlöse aus der Auslandsvermarktung signifikant zu steigern. Ich rufe alle, ja alle Klubs auf, sich sichtbarer zu machen."

Dreesen erinnerte daran, dass im vergangenen Sommer nur sein FC Bayern und Rivale Borussia Dortmund in Asien oder den USA unterwegs waren. "Das ist definitiv zu wenig! Solidarität, liebe Freundinnen und Freunde, ist keine Einbahnstraße!"

Vorbild in diesem Bereich sei die englische Premier League, die stets eine Vielzahl von Vereinen entsende. Auch deshalb nehme sie schon über zwei Milliarden Euro pro Saison durch die Vermarktung außerhalb Englands ein. "Das ist das zehnfache der Bundesliga", rief Dreesen, "wie sollen wir da noch mithalten?" Der FC Bayern konkurriere mit Klubs, "bei denen das Geld gefühlt aus der Steckdose" komme.

 

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