Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hat auf der Jahreshauptversammlung von Bayern München Kritik am Sponsoring des Klubs durch den afrikanischen Staat Ruanda entschieden zurückgewiesen.

Bayern-CEO Dreesen verteidigt Ruanda-Sponsoring (Foto: AFP/SID/CHRISTOF STACHE)
Bayern-CEO Dreesen verteidigt Ruanda-Sponsoring
Foto: AFP/SID/CHRISTOF STACHE

Dreesen wies zum Ende der JHV auf die Unterschiede zum inzwischen beendeten Vertrag mit Qatar Airways hin. Zudem sei Afrika "ein Kontinent der Chancen", der FC Bayern engagiere sich in Ruanda auch "mit Vertretern aus der Kurve" und wolle sich "daran messen lassen". Ohne diese Arbeit "geht es den Menschen weiter schlecht", behauptete er.

Dreesen weiter: "Die Bundesrepublik Deutschland ist seit vielen Jahrzehnten in Ruanda engagiert, zivilrechtliche Einrichtungen engagieren sich dort, um dort Entwicklung zu schaffen." Die Zusammenarbeit der Bayern mit dem Land sei "nicht ansatzweise" zu vergleichen mit jenem mit Katar.

Ott wandte sich bei seiner Rede explizit an Ehrenpräsident Uli Hoeneß, von dem er einst in der Katar-Frage angegangen worden war. "Ich weiß schon, Herr Hoeneß, wir sind hier nicht bei Amnesty International, deshalb möchte ich den Deutschland-Chef von Human Rights Watch zitieren." Dieser nannte das Ruanda-Sponsoring "eine ganz, ganz schlechte Wahl", das Land liege im Demokratie-Index "sogar noch hinter Katar", sagte Ott, "das muss man erst mal schaffen".

Ott weiter: "Jeder, der dachte, es habe ein Umdenken stattgefunden, wurde eines Besseren belehrt. Es geht nach wie vor ausschließlich ums Geld, Menschenrechte sind demgegenüber egal, wir verhalten uns moralisch genau so verwerflich wie in den vergangenen Jahren, das ist beschämend! Das ist nicht Bayern-like."

 

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