Bei der in letzter Minute verspielten Meisterschaft 2000 war der Brasilianer Emerson der überragende Spieler von Bayer Leverkusen. Anschließend sagte er verzweifelt, dass dieser Verein "nie, nie", nie" etwas gewinnen würde - und wechselte zur AS Rom. 24 Jahre später hat Emerson aber keinen Zweifel mehr daran, dass es etwas wird mit der Deutschen Meisterschaft.

Emerson im Bayer-Dress (Foto: imago/Team 2/imago/Team 2/SID)
Emerson im Bayer-Dress
Foto: imago/Team 2/imago/Team 2/SID

"Ich mache mir da keine Sorgen. Es ist unmöglich, dass sie das noch verspielen. Unmöglich!", sagte der 48-Jährige der Süddeutschen Zeitung: "Diese große Anzahl an Siegen in letzter Minute war für mich schon vor Wochen das klare Indiz dafür, dass Leverkusen Meister werden kann. Sie wissen, was sie tun."

Am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) will er das Spiel zur Krönung gegen Werder Bremen im TV verfolgen und dabei sein altes Bayer-Trikot mit der Nummer zehn tragen, "um alle zu beglückwünschen. Ich habe in dieser Saison viele Leverkusen-Spiele gesehen, die Partie gegen Bremen lasse ich mir erst recht nicht entgehen. Außerdem: Es macht sehr viel Spaß, dieser Mannschaft zuzusehen."

An den 20. Mai 2000, das 0:2 in Unterhaching, hat der frühere Mittelfeld-Antreiber der brasilianischen Nationalmannschaft nicht mehr die frischsten Erinnerungen. Und doch hat er eine Erklärung für den eigentlich unerklärlichen Blackout des Tabellenführers mit drei Punkten Vorsprung auf Bayern München: "Ich glaube, wir waren mental nicht auf diesen Moment vorbereitet. Wie soll ich sagen? Unsere Sehnsucht nach diesem Titel war einfach zu groß – vielleicht hat uns das blockiert."

Den ersten Meistertitel eines Klubs zu holen, "ist nie einfach", begründete Emerson: "Eine Siegermentalität muss man erst entwickeln. Das hat Leverkusen nun mit den Jahren getan."

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