Erleichterung bei Martin Kind, doch die Mitglieder von Hannover 96 haben dem Präsidenten einen deutlichen Denkzettel verpasst. Auf der Mitgliederversammlung stimmten zwar 576 der noch anwesenden Mitglieder für eine Satzungsänderung (544 dagegen), die die Mitgliederversammlung zum obersten beschließenden Organ des Vereins machen sollte, doch die nötige Zweidrittel-Mehrheit wurde nicht erreicht. "Es ist deutlich zu begrüßen, dass dieser Antrag abgelehnt wurde, weil das tatsächlich zu einer dramatischen Veränderung der Strukturen geführt hätte", sagte der 73-Jährige. Jetzt Fußballreise buchen!

Die Kind-Gegner wollten mit der Satzungsänderung erreichen, dass der Vorstand an die Entscheidungen der Versammlung gebunden ist. Das hätte auch für die in Hannover brisante Thematik 50+1 gegolten, die nun weiter heiß diskutiert werden wird.

Vorstandsmitglied Uwe Krause kritisierte während der Veranstaltung die Ultras scharf als "konzeptlosen, ideenlosen Widerstand. Wir dürfen nicht zulassen, dass Hannover 96 Opfer einer blindwütigen 50+1-Ideologie wird", sagte er: "Könnt ihr noch was anderes als 'Kind muss weg'?"

Der Klub bleibt also weiter tief gespalten, die Fronten verhärtet. In der fast fünf Stunden andauernden Versammlung wurden sowohl der Vorstand des e.V. (543:548 Stimmen) als auch der Aufsichtsrat (533:554) von den Mitgliedern nicht entlastet. Persönliche Konsequenzen will Kind deswegen aber nicht ziehen. "Das ist erst einmal unbedeutend. Maximal optisch interessant, aber inhaltlich letztendlich ohne Bedeutung", sagte er.

Seit Monaten ist die Stimmung in Hannover wegen Kinds Übernahme-Plänen vergiftet.

 

SID