Nach dem Mega-Comeback erstmal in die Eistonne? Nein, nicht mit Michael Gregoritsch. "Ich bin mehr der Eiscreme-Fan", sagte der Matchwinner des SC Freiburg bei RTL+ und musste lachen. Nachsatz: Er habe sich heute einen "Germknödel mit Eis" verdient. Die Freude bei den Breisgauern ist riesig, kein Wunder: Dank des mitreißenden 3:2 (2:2, 0:2) nach Verlängerung gegen den französischen Vizemeister RC Lens steht der Fußball-Bundesligist im Achtelfinale der Europa League - zum zweiten Mal binnen zwei Jahren. Nachfolgend Statements.

Gregoritsch (M.) erzielte den Siegtreffer in der Verlängerung (Foto: AFP/SID/Daniel ROLAND)

Gregoritsch (M.) erzielte den Siegtreffer in der Verlängerung

Foto: AFP/SID/Daniel ROLAND

"...etwas ganz Außergewöhnliches"

"Es ist ein besonderer Abend, etwas ganz Außergewöhnliches", betonte auch SC-Trainer Christian Streich: "Weil die Geschichte des Spiels so deprimierend war zur Halbzeit."

Nach dem überzeugenden, aber torlosen Remis in der Vorwoche, als der Sport-Club dem nordfranzösischen Hexenkessel getrotzt hatte, lagen die Freiburger im Rückspiel zur Pause klar hinten. Und das auch selbstverschuldet: Vor dem 0:1 von David Pereira da Costa (28.) patzte Freiburgs Keeper Noah Atubolu, ehe Innenverteidiger Manuel Gulde vor dem 0:2 durch Elye Wahi (45.+2) ein Luftduell unglücklich verlor.

Doch weil Doppelpacker Roland Sallai (67./90.+3) die Gastgeber in die Verlängerung rettete und Joker Gregoritsch (99.) dort den Siegtreffer besorgte, geht die fast schon gestoppte Europapokalreise der Freiburger weiter. Nach dem Coup gegen den Champions-League-Absteiger hoffen sie im Breisgau nun auf den nächsten hochkarätigen Gegner.

Im Vorjahr hatte sich der Bundesligist in der Runde der besten 16 gegen Italiens Rekordmeister Juventus Turin wacker geschlagen, letztlich aber den Kürzeren gezogen. Wie die Chancen in diesem Jahr stehen, hängt auch vom Losglück ab. Wer wartet als nächstes? Das wissen die Beteiligten am Freitag, dann startet um 12.00 Uhr die Auslosung im schweizerischen Nyon. Im Lostopf enthalten: eine Kugel des SCF.

"Spiel für die Ewigkeit"!

Michael Gregoritsch (Spieler SC Freiburg):

…nach dem Spiel: „Es ist unfassbar. Wie oft darf man so etwas erleben? Das ist ein Spiel für die Ewigkeit!“

...über sein Goldtor: „Zuerst hätte ich uns allen schon die Verlängerung ersparen können. Da wollte ich ihn ein bisschen zu fest köpfeln und dann geht er wieder weg. Es ist ein gewonnenes Kopfballduell, das ist dann bei uns so ein Ablauf, dass einer von uns hoch geht und einer hinten ran geht. In der ganzen Bundesliga ist das so ein Ablauf. Ich gehe nach und sehe, dass Torwart und Verteidiger wegrutschen.

Irgendwie bleibt der Ball vor mir liegen. Sie wissen gar nicht, was für einen Puls man da hat, wenn man den Ball da vorbeilegt. Da hat man so eine Millisekunde Zeit und denkt sich so ‚Lecko Mio, wenn der jetzt so reingeht‘. Dann habe ich mir kurz noch einmal Zeit genommen und dachte mir ‚Bitte, jetzt kein Verteidiger da und nur noch das Tor treffen‘. Danach ist eine riesige Erleichterung da.“

…über die Gründe für den Erfolg: „Wir sind eine Einheit, wo niemand aufhört. Wir haben heute ein bisschen auf der Bank gelacht, da waren über 1000 Bundesligaspiele auf der Bank. Das zeigt einfach, was wir für einen Riesenkader haben, dass das hier ganz normal hingenommen wird. Hier kommen dann Spieler rein, die haben letztes Jahr noch dritte Liga gespielt. Jetzt stehen sie hier im Achtelfinale der Europa League. Das ist so etwas Besonderes, das gibt es ganz selten. Wir sind ein Teil davon und dürfen ein Teil von diesem Verein sein. Das ist unfassbar.“

Christian Streich (Trainer SC Freiburg):

…ob das Spiel, wie von Michael Gregoritsch gesagt, eines für die Ewigkeit sei: „Wenn du gewonnen hast, sind fast alle Siege für die Ewigkeit. Das kannst du dann nicht mehr verlieren, das Spiel. Ich weiß aber, was der ‚Gregerl‘ meint."

…nach dem Spiel: „Es ist ein besonderer Abend, etwas ganz Außergewöhnliches. Die Geschichte des Spiels war so deprimierend bis zur Halbzeit. Ich glaube, niemand im Stadion hat in der Halbzeit noch gedacht, dass wir irgendwie zurückkommen können. Da haben die Spieler die Fans, und alle die vor dem Fernseher saßen, mit etwas ganz Außergewöhnlichem beschenkt.“

Statements: Sky Sport Austria

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