Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat am Sonntag gegen Mexiko (17.00 Uhr/ZDF und Sky) praktisch ein "Heimspiel". Nur 33 Kilometer sind es vom Stammquartier in Watutinki südöstlich von Moskau bis zum Olympiastadion Luschniki, benannt nach dem gleichnamigen Stadtteil. In der größten WM-Arena wird am 15. Juli auch das Finale stattfinden. Jetzt Fußballreise buchen!

Das am 31. Juli 1956 fertiggestellte Luschniki liegt am Ufer der Moskwa, 7 km südöstlich des Kreml in einer Grünanlage am dritten Verkehrsring. Für die Olympischen Sommerspiele 1980 wurde es auf 103.000 Plätze erweitert und danach mehrfach renoviert, im Jahre 2008 bekam es wieder einen Naturrasen. Im Zuge der 2014 begonnenen Umbauarbeiten für die WM wurde die erst 2013 für die Leichtathletik-WM neu verlegte Laufbahn entfernt.

Für die Fußball-WM sollte das Luschniki zunächst von knapp 70.000 auf 90.000 Plätze erweitert werden, der Plan wurde aber aus Gründen des Denkmalschutzes fallen gelassen - das Stadion hätte komplett abgerissen werden müssen. Beim Eröffnungsspiel der WM zwischen Russland und Saudi-Arabien (5:0) war das Stadion mit 78.011 Zuschauern ausverkauft. Im Normalfall (ohne Plätze für VIPs und Presse) soll es künftig 81.000 Besuchern Platz bieten.

Am 20. Oktober 1982 kamen beim UEFA-Pokal-Spiel zwischen Spartak Moskau und dem HFC Haarlem nach offiziellen Angaben 66 Menschen ums Leben, tatsächlich sollen es 340 gewesen sein. Kurz vor dem Spielende drängten Zuschauer, die das Stadion bereits verlassen hatten, über den einzigen geöffneten Eingang wieder zurück in die Arena, weil ein zweiter Treffer für Spartak gefallen war. Dabei entstand eine Panik.

Das Luschniki war außerdem Austragungsort des letzten Spiels der Eishockey-Weltmeisterschaft 1957. Die Sowjetunion und Schweden trennten sich damals 4:4 (0:2, 4:0, 0:2) - Schweden wurde zum Entsetzen der Gastgeber Weltmeister.

 

SID