Philip Krämer aus der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sieht in der umstrittenen Fußball-WM in Katar einen "massiven Rückschritt für den Sport, den es in den nächsten Jahren aufzuholen gilt". Allerdings blickt der stellvertretende Vorsitzende skeptisch in die Zukunft, Menschenrechtsverletzungen gebe es auch in Mexiko, einem der drei Ausrichter der WM 2026, sagte Krämer dem SID.

"Rückschritt für den Sport": Krämer kritisiert die WM heftig
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"Dort gibt es hunderttausende vermisste Menschen aufgrund des Drogenkrieges", sagte der Abgeordnete bei einer Diskussionsrunde in Berlin. Der Weltverband FIFA müsse die Verantwortung für seine Veranstaltungen übernehmen, es brauche "Monitoring und klare Zwischenziele, und wenn sich herausstellt, dass die nicht eingehalten werden, muss man sich über alternative Vergaben Gedanken machen."

Die Sicherheitsgarantien für alle WM-Besucher, die Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) aus Katar mitgebracht hatte, bezeichnete Krämer als das "absolute Minimum". Die Garantien hätten bereits "Teil der Vergabe sein müssen", sagte der 30-Jährige. Zudem sei es "politisch zentral, dass Veränderungen, die in einigen Teilen tatsächlich angeschoben worden sind, auch nachhaltig in Gesetze implementiert werden".

 

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