Hitzlsperger würde ein Coming-Out während der WM begrüßen. "Ich fände es toll, wenn es einer machen würde. Ich würde es aber nicht fordern", sagte der ehemalige England-Legionär. Allerdings sei eine Endrunde für solch einen Schritt "womöglich nicht der beste Moment", da ein Coming-Out "maximale Ablenkung" bedeuten würde.
Mit Blick auf die Menschenrechtslage im Land des WM-Gastgebers kritisierte Hitzlsperger die Nationalspieler und ihre Berater für ihre zaghafte Kritik. "Am Ende sind Spieler umgeben von ihrem engen Beraterumfeld. Dort wird oftmals bestimmt, was sie wann sagen, welche Botschaften sie senden. Und – das weiß ich aus meiner eigenen Profizeit – dieses Umfeld ist an einer solchen Positionierung nur selten interessiert", sagte der langjährige Profi.
Es gehe darum, "möglichst nicht anzuecken, um die Karriere und alles, was damit verbunden sein könnte, nicht zu gefährden". Das habe er auch in Gesprächen mit Manuel Neuer und Ilkay Gündogan gemerkt: "Das sind hochanständige Jungs, im privaten Gespräch offen und zugänglich. Sobald die Kamera läuft, lassen sie Vorsicht walten."
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