Heftiger Paukenschlag in der Schweiz. Wie die Schweizer Tageszeitung Blick berichtet, hat der Schweizer Erstligist FC Sion die Topverdiener der Mannschaft fristlos gekündigt. Eine drastische Maßnahme in der herausfordernden Zeit des Coronavirus, welche Vereinspräsident Christian Constantin "aus guten Gründen" und "wegen höherer Gewalt“ getroffen habe, geht aus dem Bericht hervor. 

„Wir sind all unserer Einkommen beraubt"

„Wir sind all unserer Einkommen beraubt. Es ist uns untersagt, ihnen ihre Arbeitsleistung anzubieten und es ist ihnen untersagt, ihre Leistung zu erbringen“, zitiert der Blick aus einem Schreiben des umstrittenen Präsidenten. Bei den Profi-Kickern dürfte es sich um Johan Djourou, Pajtim Kasami, Alex Song, Ermir Lenjani, Xavier Kouassi, Seydou Doumbia, Mickael Facchinetti, Christian Zock und Birama Ndoye handeln. 

Wenige Stunden zuvor wollte Christian Constantin seinen Kickern die Form der Kurzarbeit nahelegen. Die Spieler waren angehalten, bis Mittwoch um 12 Uhr das Schreiben zu unterzeichnen. Eine viel zu kurze Zeitspanne, wie auch ein Agent eines Spielers befindet: „In dieser kurzen Zeitspanne war es unmöglich, die Sache seriös abzuklären. Und vom Klub war für Nachfragen niemand erreichbar. Was der FC Sion da gemacht hat, ist alles andere als korrekt“, zitiert der Blick einen Berater. 

Ganz so einfach dürfte der umstrittene Präsident mit seiner drastischen Maßnahme jedoch nicht davonkommen, kündigte doch die Schweizer Spielergewerkschaft SAFP bereits Widerspruch an. Demnach sei höhere Gewalt im Falle des Coronavirus kein Argument. „Die einseitige Druckausübung, teilweise verbunden mit Androhungen, dass sonst keine neuen Verträge mehr abgeschlossen werden, ist nicht akzeptabel“, schreibt die SAFP in einer Aussendung. Auch die kurzen Fristansetzungen zur Entscheidung seien befremdend. 

 

von Ligaportal, Foto: GEPA/Red Bull Media