Spieler aus Österreich sind auf dem Hamburger Kiez rar. Heinz Weber und Michael „Gregerl“ Gregoritsch waren bis zum Sommer die einzigen, die für den FC St. Pauli aufliefen. Mit Guido Burgstaller hatten die Paulianer einen großen Namen aus der 1. deutschen Bundesliga verpflichtet. Nun muss der Klub auf den Neuzugang warten. 

Wann Guido Burgstaller (31) wieder für den FC St. Pauli auf dem Rasen steht, ist derzeit ungewiss. „Möglichst bis Weihnachten gilt es, wieder den Anschluss zu finden“, gab das Kicker-Sportmagazin am Donnerstag eine vage Prognose ab. Nach einer inneren Verletzung und einer Operation am vergangenen Donnerstag ist klar, dass der vom FC Schalke 04 verpflichtete Villacher mindestens 6 Wochen ausfallen wird. 

Schmerzen in der Nacht zum Dienstag – und Schock-Diagnose

Zugezogen hatte sich Burgstaller die Verletzung, die ihn auf den OP-Tisch brachte, im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg (2:2) am vergangenen Montag. Nach Angaben des Vereins erlitt er bei einem Zweikampf eine Gefäßverletzung im Bauchraum. Er wurde in der Nacht zum Dienstag in einem Krankenhaus untersucht, weil er nach der Partie über „Unwohlsein“ geklagt hatte. Die Diagnose: Eine schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzung im Bauchraum. Die dennoch unumgängliche Operation erfolgte am Donnerstag. „Das ist für uns alle ein Schock, vor allem für Guido selbst“, erklärte Pauli-Sportchef Andreas Bornemann. 

Neuanfang beim FC St. Pauli? Erst mal vertagt!

Der FC St. Pauli hatte Burgstaller für eine nicht öffentlich kommunizierte Ablösesumme vom FC Schalke 04 geholt. Als großen Hoffnungsträger am Millerntor. Er sollte die Abgänge der beiden Stürmer und Publikumslieblinge Dimitrios Diamantakos (27, Hajduk Split) und Henk Veerman (29, SC Heerenveen) kompensieren. Der Grieche und der Stürmer aus den Niederlanden hatten 19 bzw. 14 Liga-Tore für die Paulianer erzielt. Veerman, der 2,01 m große Sturm-Riese, war in der vergangenen Saison lange nach Kreuzbandriss ausgefallen.

Eine lange Ausfallzeit droht nun auch Guido Burgstaller. Nach dem Last-Minute-Transfer von Schalke zum FC St. Pauli sollte für ihn in Hamburg alles anders, alles besser werde. Mit S04 hatte er eine Horror-Saison mit 21 BL-Spielen ohne Torerfolg und Außenbandriss im Knie erlebt. In 16 Matches der Rückserie blieben die Schalker ohne Sieg. Ohne Burgstaller musste „Königsblau“ die letzten 5 Partien bestreiten. 

Burgstaller ist der erste österreichische Spieler, den Pauli nicht auslieh

Das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg war erst der 2. Auftritt für Burgstaller, den der deutsche Boulevard einst „Burgknaller“ getauft hatte, in Diensten des FC St. Pauli. Die Verpflichtung von Burgstaller wurde in Hamburg als Coup gewertet. Er ist erst der 3. Spieler aus Österreich, der auf dem Kiez, so nennt man den Bezirk in St. Pauli zwischen Reeperbahn, Sternschanze und Heiligengeistfeld, aufschlägt. 33-mal stand der Wiener Torhüter Heinz Weber (43) beim FC St. Pauli zwischen den Pfosten. In der Bundesliga-Aufstiegssaison 2000/2001 blieb der vom FC Tirol Innsbruck geliehene Tormann in 31 Spielen 11-mal ohne Gegentreffer. Nach dem Leih-Ende verließ Weber Hamburg wieder. Sturm Graz, SC Interwetten, Austria Kärnten und Austria Klagenfurt waren u. a. die Stationen auf der Klub-Odyssee, die Weber bis zu seinem Karriereende 2014 machte. Michael „Gregerl“ Gregoritsch (26), aktueller Teamspieler Österreichs, war 2014 ebenfalls nur Leihspieler. Er sammelte in der Saison 2014/2015 Spielpraxis aus 15 Zweitligaspielen und 5 Partien in der 2. Mannschaft der Hamburger in der viertklassigen Regionalliga Nord. Wie bei Weber war auch für den „Gregerl“ nach einer Saison Schluss. 

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von Carsten Germann, Foto: SID