Der türkische Fußballverband TFF hat mit Empörung auf die ersten Aussagen von DFB-Präsident Reinhard Grindel zum Treffen der Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem umstrittenen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan reagiert. Grindels "verleumderische" Kommentare hätten bei ihm "große Traurigkeit" ausgelöst, ließ der TFF-Vorsitzende Yildirim Demiroren am Dienstag mitteilen: "Die ausgedrückten Gedanken sind absolut inakzeptabel." Jetzt Fußballreise buchen!

Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes habe einen "schrecklichen Fehler" begangen, als er Politik und Sport vermischt habe. Demiroren deutete gar an, Grindels Aussagen wären vor dem Hintergrund des Rennens der beiden Verbände um die Ausrichtung der EM 2024 taktischer Natur: "Der türkische Fußballverband wird sich solchen Verhaltens nicht bedienen und in seiner Bewerbung um die EURO weiterhin nach den Regeln der UEFA spielen."

Özil und Gündogan hatten Erdogan am Sonntag in London getroffen und bei einem Fototermin signierte Trikots ihrer Vereine FC Arsenal bzw. Manchester City überreicht. Grindel reagierte am Montag mit deutlichen Worten. "Der Fußball und der DFB stehen für Werte, die von Herrn Erdogan nicht hinreichend beachtet werden", schrieb er bei Twitter: "Deshalb ist es nicht gut, dass sich unsere Nationalspieler für seine Wahlkampfmanöver missbrauchen lassen."

Am Dienstag warb Grindel im Rahmen der Nominierung für die WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) allerdings auch für einen fairen Umgang mit den beiden türkischstämmigen Profis, die von Bundestrainer Joachim Löw in den Kader berufen wurden. "Menschen können Fehler machen. Wir müssen das Maß wahren", sagte der DFB-Präsident: "Wir vonseiten des Verbandes haben den beiden klargemacht, dass es keine glückliche Aktion war."

 

SID