Die Regelhüterinnen und Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) tagen am Samstag in London zum 137. Mal und diskutieren unter anderem auch über das leidige Thema Zeitschinden und Nachspielzeit. Sogar die Einführung einer Nettospielzeit wurde offenbar angedacht, scheint aber kein Thema für das Treffen zu sein.

Wagner ist für eine lange Nachspielzeit (Foto: FIRO/FIRO/FIRO)
Wagner ist für eine lange Nachspielzeit
Foto: FIRO/FIRO/FIRO

Schon bei der WM 2022 in Katar hatte es sehr lange Nachspielzeiten von teilweise weit über zehn Minuten gegeben. "Wenn es um offensichtliches Verzögern geht, wenn in der Nachspielzeit noch drei Spieler eingewechselt werden und einfach Zeit vergeudet wird - dann bitte unbedingt auch eine lange Nachspielzeit", sagte DFB-Schiedsrichterlehrwart Lutz Wagner der Sportschau.

Ob sich die Dauer der Nachspielzeiten auch im deutschen Profifußball verlängern wird, ist aber noch nicht abzusehen. Wagner betonte: "Für die Bundesliga setze ich da auf einen Lerneffekt, nämlich dass sich die Zeitschinderei dann einfach nicht mehr lohnt, weil die Minuten hinten angehängt werden."

In Europa wird die Ausdehnung der Nachspielzeit eher kritisch gesehen. Die englische Premier League soll sich bereits dagegen entschieden haben, auch die Europäische Fußball-Union (UEFA) will Informationen der Sportschau zufolge in ihren Wettbewerben nicht vollständig dem Beispiel der FIFA folgen. Sollte das IFAB allerdings klare Vorgaben machen, dürfte es für den Europa-Verband und damit auch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) schwierig werden, sich dagegen zu wehren.

Die Sitzung wird von der Vorsitzenden des englischen Verbandes FA, Debbie Hewitt, und damit erstmals von einer Frau geleitet. Neben Offiziellen des Weltverbandes FIFA werden außer England die traditionellen weiteren IFAB-Mitglieder aus Wales, Schottland und Nordirland bei der Sitzung vertreten sein.

 

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