Alexander Wehrle, Vorstandschef des krisengeplagten Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart, sieht den Klub auch im Falle eines Abstiegs finanziell gerüstet. "Wir sind in beiden Szenarien wettbewerbsfähig", sagte Wehrle. Man habe durch den Vertragsabschluss mit einem Vermarkter "über die Saison hinaus mehr Planungssicherheit". In der vergangenen Woche hatte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth die wirtschaftlichen Folgen eines Absturzes noch als "verheerend" bezeichnet.

Wehrle: VfB auch bei Abstieg finanziell wettbewerbsfähig (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Wehrle: VfB auch bei Abstieg finanziell wettbewerbsfähig
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Schätzungsweise rund 40 Millionen Euro würde den fünfmaligen deutschen Meister der vierte Abstieg der Vereinsgeschichte nach 1975, 2016 und 2019 kosten. Der Umsatz würde "erheblich schlechter. Deshalb ist es das primäre Ziel, die Klasse zu halten", betonte Wehrle.

Nach der Saison kündigten die Verantwortlichen der Schwaben eine knallharte Analyse an, nachdem in Sebastian Hoeneß seit Montag bereits der vierte Trainer im Amt ist. "Es darf keine dritte Saison so geben. Wir müssen die richtigen Konsequenzen ziehen", sagte Wehrle vor dem Pokal-Viertelfinale am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky) beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg.

Hoeneß erhielt einen Vertrag bis 2025. "Es geht darum, Stabilität in den Verein zu bringen. Das sieht der Vertrag auch ligenunabhängig vor", betonte Wohlgemuth. Heißt: Hoeneß soll den VfB auch bei einem Abstieg aus der Krise führen.

Hoeneß, der am Montag Bruno Labbadia beerbte, wollte sich mit Zukunftsszenarien vor seiner Premiere nicht befassen. Nur so viel sagte er zur brisanten Lage beim VfB: "Der Klub ist im zweiten Jahr mitten im Abstiegskampf, das ist nicht der Anspruch. Jetzt heißt es, die Klasse zu halten. Dann werden wir messerscharf analysieren."

 

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