Die Bürgerbewegung "Finanzwende" und das Fanbündnis "Unsere Kurve" haben den gescheiterten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) ausdrücklich begrüßt. Die DFL-Mitglieder hätten sich am Mittwoch "für die Interessen der Fans" entschieden, wie Jorim Gerrard, Finanzmarktexperte der Gruppierung, in einem Statement schrieb: "Die Kommerzialisierung des Fußballs wird damit zwar nicht zurückgedreht, aber eine neue Dimension der Profitorientierung ist damit erfolgreich verhindert." Generell sei dies eine "sehr gute Nachricht".

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Die "Finanzwende" sammelte 9000 Unterschriften
Foto: AFP/SID/INA FASSBENDER

Sprecher Thomas Kessen von "Unsere Kurve" wertete gegenüber dem SID das Votum als "starkes Zeichen", zugleich nahm er die treibenden Kräfte aus der DFL-Spitze ins Visier: "Es gab insgesamt zu viele Fragezeichen. Da wurde von einigen offenbar bewusst mit Informationen gehaushaltet, um die eigene Politik durchzubringen. Unter dem Wort 'Solidarität' findet man im Duden sicherlich nicht den aktuellen TV-Verteilungsschlüssel."

Bei der Versammlung der 36 Profivereine in Frankfurt/Main war die nötige Zweidrittel-Mehrheit für die Aufnahme von Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern verfehlt worden. Vor Beginn der Veranstaltung hatte "Finanzwende" DFL-Interimschef Axel Hellmann ein Protestdokument mit mehr als 9000 Unterschriften überreicht.

"Der Erfolg zeigt außerdem, dass ein Vordringen der Finanzmarkt-Logik in alle Lebensbereiche kein Naturgesetz ist – mit genug Widerstand aus der Zivilgesellschaft lässt sich auch das ganz große Geld aufhalten", erklärte Gerrard nach der Entscheidung weiter.

 

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