Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kann die Kritik am DFB aufgrund der WM-Prämien für die deutschen Fußballerinnen nicht nachvollziehen. "Wir verstehen die Kritik an den Prämien nicht. Man muss immer sehen, wo wir herkommen", sagte Voss-Tecklenburg im Sky-Interview.

Voss-Tecklenburg stört die Prämien-Kritik am DFB (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Voss-Tecklenburg stört die Prämien-Kritik am DFB
Foto: FIRO/FIRO/SID

Auch innerhalb des Nationalteams sei dies kein Thema gewesen. Aus ihrer Sicht stehe nicht die Höhe des Preisgeldes für die Spielerinnen, sondern vielmehr "das große Ganze" im Vordergrund. "Es geht um die gesamte Entwicklung des Mädchen- und Frauenfußballs, auch im DFB. Insgesamt gibt es noch einige Themen, in denen wir noch Potenzial und Ansprüche haben."

252.000 Euro erhält jede Spielerin im Falle des WM-Titels bei der anstehenden Endrunde in Australien und Neuseeland (20. Juli bis 20. August) gemäß FIFA-Vorgabe. Damit bleibt eine Lücke zu Manuel Neuer und Co. Die Spieler der Männer-Auswahl hatten für einen WM-Triumph in Katar im Vorjahr mit dem Deutschen Fußball-Bund eine Prämie von je 400.000 Euro ausgehandelt.

Die WM geht "MVT" nach Platz zwei bei der EURO mit ehrgeizigen Zielen an. "Wir wollen den Titel holen", bekräftigte die Bundestrainerin, auch wenn es "neun bis zehn" Favoriten gebe. "Das Entscheidende ist, dass wir die Dinge umsetzen, die uns stark gemacht haben."

Dass sie in den Medien als Nachfolgerin von Hansi Flick beim kriselnden Männer-Nationalteam gehandelt wurde, hat Voss-Tecklenburg "mit einem Augenzwinkern" verfolgt. "Wir wollen alle wieder Erfolge für den ganzen DFB. Für mich ist das überhaupt kein Thema. Ich habe einen tollen Job", sagte die 55-Jährige. "Trotzdem ist es schön, wenn man diesbezüglich thematisiert wird. Wir haben immer betont, dass der Trainerjob im Männerfußball unabhängig vom Geschlecht ist."

 

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