DFB-Kapitänin Alexandra Popp hat verpasste Chancen zur Entwicklung des deutschen Frauenfußballs in der Vergangenheit angemahnt. "Man hätte nach der WM in Deutschland die Professionalisierung schon viel, viel früher vorantreiben können, dann wären wir jetzt weiter", sagte die 32-Jährige der Sports Illustrated. Gleichzeitig äußerte sich Popp aber auch erfreut zur wachsenden Wahrnehmung und Professionalisierung.

Bei der WM auf Titelmission: Alexandra Popp (Foto: AFP/SID/CHRISTOF STACHE)
Bei der WM auf Titelmission: Alexandra Popp
Foto: AFP/SID/CHRISTOF STACHE

Der DFB habe sich bei der Heim-WM 2011 "sehr bemüht und alles groß aufgezogen", sagte Popp: "Aber alles, was danach kam, wurde quasi vom Winde verweht."

Die Wahrnehmung des Frauenfußballs habe sich nun aber dennoch positiv verändert: "Es hat mittlerweile den Anschein, dass wir ernst genommen und wahrgenommen werden. Dass das, was wir tun, anerkannt wird", so Popp: "Ich hoffe, dass man da dranbleibt."

Mittlerweile könnten einige Spielerinnen vom Fußball leben. "Daran war damals noch nicht wirklich zu denken", sagte Popp, die die positiven Entwicklungen in Deutschland auch auf das Engagement der Spielerinnen selbst zurückführt: "Man hat auch uns Spielerinnen besser integriert. Außerdem sind wir, was die Anzahl der Spielerinnen und Ex-Spielerinnen angeht, relativ viele, die in den Dialog gehen."

Dennoch, speziell in zwei Bereichen sieht die Stürmerin des VfL Wolfsburg weiterhin Nachholbedarf: "In anderen Ländern geht man die Schritte in Sachen Professionalisierung und Vermarktung noch konsequenter, sodass wir aufpassen müssen, dass wir nicht überholt werden. Denn Deutschland möchte mit seinem Fußball dabei sein an der Weltspitze, und dazu gehört eben mehr, als einfach nur guten Fußball zu spielen", so Popp.

 

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