Erst nur gnadenlos effektiv, dann aber auch souverän: Nach einem Stotterstart ist Borussia Dortmund letztlich mühelos in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen. Das Team von Trainer Edin Terzic gewann beim Südwest-Regionalligisten TSV Schott Mainz mit 6:1 (3:1) und übersprang zum 18. Mal in Serie seine Auftakthürde. Bis zum Ligastart am kommenden Samstag gegen den 1. FC Köln gibt es aber noch Steigerungsbedarf.

Der BVB zieht mühelos in die zweite Runde des DFB-Pokals (Foto: AFP/SID/KIRILL KUDRYAVTSEV)
Der BVB zieht mühelos in die zweite Runde des DFB-Pokals
Foto: AFP/SID/KIRILL KUDRYAVTSEV

77 Tage nach dem Titel-Trauma in der Bundesliga schossen Sebastien Haller (22., 35.), Julian Brandt (24.), Marcel Sabitzer (57.), Donyell Malen (79.) und Youssoufa Moukoko (86.) den trotz schwacher Anfangsphase nie gefährdeten Erfolg in der Arena des FSV Mainz 05 heraus. Am 27. Mai hatte der BVB durch ein 2:2 gegen den FSV die Meisterschaft verspielt. Nils Gans (34.) gelang für den tapferen letztjährigen Champion der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar der verdiente Ehrentreffer.

Während TSV-Coach Aydin Ay auf das eine von 100 Spielen mit einer "Siegchance" gegen den BVB hoffte, ermahnte Gegenüber Terzic sein Team zur Ernsthaftigkeit. "Der DFB-Pokal ist der kürzeste Weg zu einem Titel. Wir haben große Lust, den DFB-Pokal wieder nach Dortmund zu holen. Wir müssen von Anfang an da sein", sagte der 40-Jährige. Dabei musste er ohne Neuzugang Felix Nmecha (umgeknickt) und Nationalspieler Karim Adeyemi (muskuläre Probleme) auskommen.

Vor 30.312 Zuschauern tat sich der etwas lässige BVB in der Anfangsphase bis auf einen Kopfball von Niklas Süle (2.) nach einer Ecke überraschend schwer. Die Amateurspieler des Außenseiters, der in der Liga seine Heimspiele auf Kunstrasen austrägt, kamen zu einigen gefährlichen Umschaltchancen, Jan Christoph Just (13.) köpfte nach einer Ecke nur Zentimeter drüber.

Dortmund agierte ungewohnt fahrig, in den Zweikämpfen fehlte die letzte Konsequenz. Terzic gestikulierte am Spielfeldrand unzufrieden mit dem Armen. Doch aus dem Nichts nickte Haller dann eine Flanke von Brandt ein, Sekunden später grätschte der eine flache Hereingabe von Malen über die Linie. Gans gelang mit einem wuchtigen Spannschuss nach einem Freistoß aus dem Halbfeld der verdiente Anschluss.

Es blieb aber dabei: Dortmund bestrafte vor der Pause jede defensive Nachlässigkeit des Südwestpokalsiegers, sodass Haller im Gegenzug aus dem Gewühl den alten Abstand wieder herstellte. Nach dem Wechsel agierte der Vize-Meister wesentlich souveräner, die immer müder werdenden Rheinhessen kamen kaum noch aus dem eigenen Drittel. Nun ließ der BVB allerdings bei seinen zahlreichen Chancen die Effektivität aus Halbzeit eins vermissen.

 

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