Julian Green vom Fußball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth ist am Samstag beim 1:0-Erfolg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Halleschen FC rassistisch beleidigt worden. Den Sieg widmete Green nach dem Spiel auch einigen Anhängern der Hausherren: "Und ich freue mich auch für ein paar Fans von Halle, die mich als Affe bezeichnet haben."

Julian Green berichtet von rassistischen Beleidigungen (Foto: Imago/Wolfgang Zink/Imago/Wolfgang Zink/SID)
Julian Green berichtet von rassistischen Beleidigungen
Foto: Imago/Wolfgang Zink/Imago/Wolfgang Zink/SID

Green ließ sich von den Rufen nicht aus der Ruhe bringen und meldete den Vorfall auch nicht dem Schiedsrichter. "Ich wollte nicht, dass wir aus der Ruhe kommen, weil ich hier unbedingt gewinnen wollte", betonte der 28-Jährige im Interview. "Ich denke, das tut denen am meisten weh."

Sein Trainer Alexander Zorniger dagegen nahm kein Blatt vor den Mund. "Wenn jemand das dritte oder vierte Mal Affe zu einem Spieler sagt, dann muss ich einfach sagen: Halt die Klappe! Ich kann's nicht mehr hören", sagte der Coach und fuhr fort: "Wir sind ein tolles Land - und dementsprechend müssen wir uns auch präsentieren. Wenn wir das nicht machen, dann bekommt das braune Gesockse, das auch noch im Bundestag sitzt, immer mehr Oberwasser. Das darf nicht passieren."

Am Sonntag kündigte der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Ermittlungen an. "Der DFB duldet auf seinen Plätzen grundsätzlich keinen Rassismus und keine Menschenfeindlichkeit! Da gibt es null Toleranz. Dementsprechend wird sich der Kontrollausschuss einschalten und die Vorgänge prüfen", sagte Anton Nachreiner, der Vorsitzende des Kontrollausschusses, in einer DFB-Mitteilung.

 

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