Wenn es nach der Spitze des Bundeskartellamts ginge, könnten sich die Fußballfans zukünftig auf einen Abo-Preiskampf der Bundesligasender freuen. "Aus rein wettbewerblicher Sicht wäre eine Situation zu begrüßen, in der zwei oder noch mehr Anbieter alle Spiele zeigen können", sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt dem Nachrichtenportal t-online.

Mundt wünscht sich mehr Wettbewerb bei den TV-Rechten (Foto: IMAGO/STPP/IMAGO/STPP/SID/IMAGO/STPP)
Mundt wünscht sich mehr Wettbewerb bei den TV-Rechten
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Seit 2016 gilt die vom Kartellamt vorgegebene "No-Single-Buyer-Rule". Diese Regelung besagt, dass ein Anbieter nicht alleine alle Live-Rechte erwerben darf. Derzeit teilen sich Sky und DAZN mit Ausnahme einiger weniger Partien diese Rechte. Jeder Anbieter darf aber nur bestimmte Spiele zeigen, parallel laufen keine Begegnungen.

Im kommenden Frühjahr will die Deutsche Fußball Liga (DFL) erneut die Medienrechte für den deutschsprachigen Raum vergeben, dann geht es um die Spielzeiten von 2025/2026 bis 2028/2029. Bis dahin müssen erst noch die zu erwerbenden Pakete strukturiert werden. Die DFL ist deshalb derzeit im Austausch mit dem Kartellamt.

Ob die "No-Single-Buyer-Rule" wegfallen könnte, wollte Mundt "aufgrund des laufenden Verfahrens" nicht kommentieren. Dass es für die Kunden dann billiger würde, weil sie nur ein Abo bräuchten, glaubt Mundt aber nicht.

"Man kann nur mutmaßen, wo wir heute stehen würden, wenn damals ein Anbieter alle Rechte exklusiv erworben hätte", sagte der 63-Jährige: "Es wäre naiv zu glauben, dass das Angebot in diesem Fall heute preiswerter und besser wäre, schließlich wäre der eine Anbieter ein Monopolist."

Derzeit erhalten die Profiklubs der Bundesliga und der 2. Liga aus dem Verkauf der deutschsprachigen Rechte rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison. Aufgrund der immer wieder kolportierten wirtschaftlichen Probleme der möglichen Interessenten, wird über einen Rückgang der Einnahmen spekuliert.

 

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