Am Donnerstag gibt Julian Nagelsmann seinen Kader für die anstehenden Länderspiele in Frankreich (23. März) und gegen die Niederlande (26. März) bekannt. Einige Spieler haben sich zuletzt in den Fokus des Bundestrainers gespielt - Newcomer, Comebacker aber auch vermeintliche Streichkandidaten dürfen sich Hoffnungen auf eine Nominierung machen. Der SID gibt einen Überblick.

Einer für die Heim-EM? Deniz Undav (Foto: AFP/AFP/Ronny Hartmann)
Einer für die Heim-EM? Deniz Undav
Foto: AFP/AFP/Ronny Hartmann

WALDEMAR ANTON: Typen wie den Kapitän vom VfB Stuttgart braucht es nach Meinung vieler Fans dringend im DFB-Team. Anton, beinharter Abwehrspieler mit schnörkellosem Spiel, gilt als Fußball-Arbeiter. Für ihn ist das Wohl der Mannschaft "immer am wichtigsten", sagte er kürzlich der Bild-Zeitung. Ob er schon von einer Nominierung erfahren habe, wurde er nach dem 2:0 gegen Union Berlin am Freitagabend gefragt. Seine Antwort: "Lassen wir uns überraschen."

MAXIMILIAN BEIER: Der Senkrechtstarter der TSG Hoffenheim machte zuletzt mit zwei Doppelpacks binnen neun Tagen erneut auf sich aufmerksam. Die EM-Bewerbungen des 21 Jahre alten Youngsters sprechen für sich. Nagelsmann dürfte kaum noch an einer Nominierung des schnellen Stürmers vorbeikommen, wenn er am 14. März seinen Kader verkündet.

JAN-NIKLAS BESTE: Nach dem historischen Bundesliga-Aufstieg mit dem 1. FC Heidenheim machte der Mann mit dem markanten Bart schnell auch im Oberhaus von sich Reden. Beste hat Standards zur Kunstform erhoben. Gefühlt strahlt jede Ecke, jeder Freistoß, den der Linksaußen tritt, Gefahr aus. Berichte über ein Telefonat mit Nagelsmann dementierte Beste am Samstag zwar, seine starke Bilanz von sieben Toren und zehn Vorlagen dürften als Bewerbung aber ohnehin ausreichen.

MAXIMILIAN MITTELSTÄDT: Nach durchwachsenen Jahren bei Hertha BSC erlebt der Linksverteidiger seit seinem Wechsel zum VfB Stuttgart ein völlig unerwartetes Karrierehoch. Unter Trainer Sebastian Hoeneß ist Mittelstädt absoluter Stammspieler, brilliert auf der linken Außenbahn vor allem durch sein starkes Zusammenspiel mit Chris Führich. Nagelsmann, der zuletzt sogar Arsenals Angreifer Kai Havertz auf der vakanten Position hinten links ausprobiert hatte, dürfte den 26-Jährigen längst auf seiner Liste haben.

ALEKSANDAR PAVLOVIC: Der Shootingstar des FC Bayern machte in dieser Saison mit starken Leistungen im defensiven Mittelfeld auf sich aufmerksam. Eine Nominierung für die U21 war offenbar fest eingeplant, doch nun könnte es für Pavlovic schon für die A-Nationalmannschaft reichen. Der serbische Verband, für den der 19-Jährige ebenfalls spielberechtigt wäre, macht offenbar ordentlich Druck. Für den DFB festspielen würde sich Pavlovic bei einem Einsatz in den anstehenden Testspielen zwar nicht, ein Signal wäre es aber allemal.

DENIZ UNDAV: 14 Tore, 5 Vorlagen: Die blanken Zahlen sprechen eine klare Sprache - und sie sprechen für eine Nominierung des Torjägers vom VfB Stuttgart. Der aktuell erfolgreichste deutsche Bundesliga-Torschütze, den der VfB vom englischen Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion ausgeliehen hat, darf sich große Hoffnungen auf einen Anruf von Nagelsmann machen.

CHRISTIAN GÜNTER: Für den Kapitän des SC Freiburg wäre eine Nati-Nominierung nichts Neues: Schon vor zehn Jahren debütierte er kurz vor der WM in Brasilien für Deutschland. Günter wurde unter Joachim Löw in den Kader für die EM 2021 berufen und von Hansi Flick in den WM-Kader 2022 - einen Einsatz bekam er dabei allerdings nicht. Nach einem Armbruch feierte er im Februar sein erfolgreiches Comeback in Freiburg - im März könnte die Rückkehr in die Nationalmannschaft folgen.

LEON GORETZKA: Der Mittelfeldspieler zeigte sich zuletzt wie fast alle seiner Bayern-Kollegen in einem Formtief und galt als heißer Streichkandidat von Nagelsmann. Bei den überzeugenden Siegen gegen Lazio Rom und den FSV Mainz 05 zeigte sich aber auch Goretzka stark verbessert, brillierte gegen Mainz sogar mit zwei Toren und zwei Vorlagen. Vielleicht kommt die Wende gerade noch rechtzeitig.

 

© 2024 SID