Zwölf Randalierer sind nach den schweren Ausschreitungen nach dem Süper-Lig-Spiel zwischen Trabzonspor und Fenerbahce Istanbul festgenommen worden. Zudem wurden weitere fünf Personen festgesetzt, die in sozialen Netzwerken zu Gewalt aufgerufen hatten. Dies teilte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya am Montag mit.

Wilde Szenen im Trabzonspor-Stadion (Foto: AFP PHOTO / DHA (DEMIROREN NEWS AGENCY)/SID/HANDOUT)
Wilde Szenen im Trabzonspor-Stadion
Foto: AFP PHOTO / DHA (DEMIROREN NEWS AGENCY)/SID/HANDOUT

Der türkische Fußballverband (TFF) hatte die Randale bereits als "inakzeptabel" verurteilt. Man werde "die Verantwortlichen für diese Vorfälle mit den erforderlichen strafrechtlichen Sanktionen belegen", hieß es in einer Erklärung. Auch Yerlikaya kündigte eine eingehende Untersuchung zur Identifizierung der Fans an, die das Spielfeld gestürmt hatten. "Es ist unter keinen Umständen akzeptabel, dass es auf Fußballplätzen zu Gewalt kommt", schrieb er auf dem sozialen Netzwerk X.

FIFA-Präsident Gianni Infantino sprach von "inakzebtabler Gewalt. Sie hat keinen Platz in unserem Sport oder unserer Gesellschaft", sagte er. Im Fußball müssten "ausnahmslos alle Spieler sicher sein. Ich fordere die zuständigen Behörden auf, dafür zu sorgen, dass dies auf allen Ebenen respektiert wird und dass die Verantwortlichen für die schockierenden Ereignisse in Trabzon für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden."

Nach dem 3:2 von Fenerbahce bei Trabzonspor war es einmal mehr in der türkischen Meisterschaft zu einem Ausbruch der Gewalt gekommen. Etliche Fans von Trabzon stürmten nach dem Schlusspfiff den Rasen und attackierten die feiernden Profis von Fenerbahce. Bilder zeigen unter anderem, wie ein Zuschauer einen Istanbuler Spieler mit einer Eckfahne bedroht. Fenerbahce-Torwart Dominik Livakovic bekam Medienberichten zufolge einen Faustschlag ins Gesicht ab.

Die Fener-Profis setzten sich zur Wehr: Der belgische Nationalspieler und frühere Dortmunder Michy Batshuayi, der den Sieg Fenerbahces in der Schlussphase mit dem 3:2 (87.) gesichert hatte, trat einen auf den Rasen laufenden Fan, wie auf einem Video zu sehen ist. Zudem prügelte Bright Osayi-Samuel auf zwei Trabzon-Fans ein.

Laut türkischen Medienberichten mussten die Spieler von Fenerbahce nach dem Spiel fast drei Stunden im Stadion ausharren. Die Polizei sicherte zudem jeden einzelnen Zugang zur Schnellstraße ab, die zum Flughafen der Stadt führt. Um Zusammenstöße innerhalb des kleinen Flughafens zu vermeiden, durfte der Mannschaftsbus direkt auf das Rollfeld fahren, wie lokale Medien berichteten.

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