Die asiatische Fußball-Konföderation AFC hat dem palästinensischen Verband (PFA) nach dessen Forderung nach Sanktionen gegen Israels Verband Unterstützung beim FIFA-Kongress zugesagt. Die AFC stehe "an der Seite des palästinensischen Fußballverbands", sagte AFC-Chef Scheich Salman bin Ibrahim Al-Khalifa am Donnerstag in Bangkok: "Es ist unsere Pflicht, den palästinensischen Verband bei der Suche nach einer raschen und sinnvollen Lösung zu unterstützen, die im Einklang mit den Regeln, Vorschriften und Statuten der AFC und der FIFA steht."

AFC-Chef Al-Khalifa mit FIFA-Boss Gianni Infantino (r.) (Foto: IMAGO/Xinhua/IMAGO/Xinhua/SID/via www.imago-images.de)
AFC-Chef Al-Khalifa mit FIFA-Boss Gianni Infantino (r.)
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Die PFA hatte Mitte April in einem Antrag für den Kongress des Weltverbandes FIFA am Freitag "angemessene Sanktionen gegen die israelischen Mannschaften" gefordert. Darin wirft der Verband Israel unter anderem "schwere Menschenrechtsverletzungen" und einen "Völkermord in Gaza" vor. Der Antrag dürfte darauf abzielen, Israels Verband als FIFA-Mitglied zu suspendieren. Man vertraue darauf, "dass die FIFA in diesen Krisenzeiten die notwendige Führungsstärke an den Tag legt", sagte der AFC-Präsident.

Bislang ist beim FIFA-Kongress in der thailändischen Hauptstadt keine Abstimmung geplant. Vorgesehen ist laut der Agenda lediglich eine "Diskussion" über Vorschläge von Mitgliedsverbänden.

Sollte es am Freitag dennoch zu einer Abstimmung kommen, will etwa auch die norwegische Verbandspräsidentin Lise Klaveness den palästinensischen Antrag unterstützen. "Ich denke, der Vorschlag ist gut formuliert", sagte die 43-Jährige dem norwegischen Portal Idrettspolitikk: "Wenn er zur Abstimmung kommt, können wir nicht dagegen stimmen."

Klaveness, die vor allem rund um die umstrittene WM 2022 in Katar immer wieder eine klare Haltung gezeigt hatte, bezweifelt allerdings, dass es zu einer Abstimmung kommen wird. Sie gehe davon aus, dass das FIFA-Council unter der Leitung von Präsident Gianni Infantino die Frage entscheiden werde. Bei einer Konferenz im Februar hatte sich Klaveness noch gegen Sanktionen ausgeprochen.

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