Der von der FIFA vorläufig suspendierte spanische Fußball-Verbandspräsident Luis Rubiales sieht sich im Kuss-Skandal weiter als Opfer und hat dem Fußball-Weltverband für seine Entlastung ein neues Video zugespielt. Das berichtet die Digitalzeitung "El Espanol" am Mittwoch.

Rubiales versucht, sich mit Teambus-Video zu entlasten (Foto: FIRO/FIRO/SID/OSCAR BARROSO)
Rubiales versucht, sich mit Teambus-Video zu entlasten
Foto: FIRO/FIRO/SID/OSCAR BARROSO

Rubiales hatte Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei der WM-Siegerehrung auf den Mund geküsst. In dem angeblich im Teambus der Spanierinnen nach dem Titelgewinn gemachten Clip witzeln einige Spielerinnen in lockerer Atmosphäre über den Vorfall. Auch Hermoso ist in dem Video zu sehen. Mehrere Spielerinnen rufen unter anderem "Kuss, Kuss, Kuss". Als Rubiales an ihnen vorbeigeht, sind "Presi, Presi, Presi"-Sprechchöre zu hören.

Rubiales beteuert, dass der Kuss in Einvernehmen geschehen sei und lehnt einen Rücktritt weiterhin ab. Die 33-Jährige hingegen hatte erklärt, sie habe sich "verletzlich und als Opfer eines Übergriffs gefühlt, eines impulsiven, machohaften Aktes, der unangebracht war und dem ich nicht zugestimmt habe."

Am Montagabend hatten die Regionalpräsidenten der RFEF Rubiales eindringlich zum Rücktritt aufgefordert. Auch Sportminister Miquel Iceta will von Regierungsseite einen Antrag zur Suspendierung stellen. Der Sportgerichtshof TAD will zunächst noch weitere Unterlagen prüfen, die Regierung schickte am Dienstag weitere Dokumente.

Die spanische Staatsanwaltschaft hatte am Montag gegen Rubiales eine Voruntersuchung wegen des Verdachts auf "sexuelle Nötigung" eingeleitet. Bereits am Wochenende war Rubiales vom Weltverband FIFA für 90 Tage vorläufig gesperrt worden, dazu kam ein Kontaktverbot zu Hermoso.

 

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