1. Landesliga kompakt - 22. Runde

Die1-ll-r Landesliga Saison 2011/2012 biegt mit vier verbleibenden Spielen in die Zielgerade ein. Die Nerven sind im Aufstiegs- wie im Abstiegskampf aufs äußerste gespannt, die Risikobereitschaft der Mannschaften sinkt. Mit Schwarzach-Berndorf, Mittersill-Bergheim und Bischofshofen-Hallein endeten gleich drei brisante Duelle 2:2. Auf den Abstiegsplätzen liegen weiterhin Oberhofen (2:3-Niederlage in Bramberg) und St. Martin (2:4 in Piesendorf). Tamsweg schlug Maria Alm 3:0, Bürmoos unterlag der St. Johann 1b zuhause 1:2.

 

SC Mittersill – FC Bergheim 2:2

Eine Punkteteilung gab es im Spiel zwischen dem SC Mittersill und FC Bergheim. Die bergheim fcOberpinzgauer erwischten einenmittersill sc Traumstart – der durchbrechende Manuel Sinnhuber wurde im Sechzehner gefoult und verwertete den fälligen Strafstoß selbst zur 1:0-Führung (9.). Nachdem Dory Bacher die große Möglichkeit aufs 2:0 ausließ, gelang den Gästen in der 17. Minute durch Matthias Finder der Ausgleich. „Ich hadere ein wenig mit der Chancenverwertung. Statt dem möglichen 2:0 haben wir nach einem Fehler im Spielaufbau aus einem Konter das 1:1 kassiert", ärgerte sich Mittersills Trainer Karl Heinz Steiner. Praktisch mit dem Pausenpfiff hatte der Trainer jedoch Grund zur Freude. Bacher drückte den Ball aus einem Gestocher aus kurzer Distanz über die Linie und brachte den Sportclub wieder in Führung. In der zweiten Halbzeit dominierten die Hausherren das Geschehen klar, Viertler schoss aus drei Metern über das Tor, Fritzenwanger traf nur die Stange und Bacher brachte den Ball alleinstehend vor Bergheims Torhüter Thomas Lindner nicht im Ball unter.

„Wir haben es in der zweiten Halbzeit verabsäumt, das Spiel frühzeitig zu entscheiden", prangerte Steiner wiederum die schwache Chancenauswertung seiner Mannschaft an. So kam es, dass Markus Leitner in der 73. Minute per 25-Meter Schuss den Ausgleich für Bergheim, bei denen Interimstrainer Trainer Ernst Eichinger erstmals das Kommando inne hatte, besorgte und das Spiel beinahe kippen ließ. „In der Schlussphase ging es hin und her, da hätten beide gewinnen können. So gesehen sind wir mit dem Punkt zufrieden." Für Mittersill war es ein wichtiger Punkt im Abstiegskampf, doch „Fehler dürfen wir uns weiterhin keine erlauben", mahnte Steiner.

 

TSU Bramberg – ÖTSU Oberhofen 3:2

Zu einem mühevollen 3:2 Sieg schleppte sich der Tabellenzweite Bramberg im Duell mit ÖTSU Oberhofen. oberhofen oetsuEs war derbramberg tsu erwartete Pflichtsieg, nicht mehr und nicht weniger. Das sah auch Trainer Helmut Baic so: „Das Ergebnis passt, unser Auftreten und die spielerische Leistung nicht." Das schlechteste Frühjahrsteam der Liga erwischte den Tabellenzweiten eiskalt und ging in der dritten Spielminute in Führung. Brambergs Torhüter Hubert Maier ließ sich in Ballbesitz zu einem Spielchen hinreißen und vertändelte gegen Andreas Wienerroither den Ball, der locker einschob. „Allein an dieser Aktion hat man unsere Überheblichkeit gesehen.", kritisierte Baic die Einstellung und Körpersprache seiner Spieler. Die erspielten sich nach dem frühen Rückstand in weiterer Folge gegen aufopfernd kämpfende Oberösterreicher keine nennenswerten Chancen.

Erst nach der Pausenansprache und einer taktischen Umstellung durch zwei Spielerwechsel zeigten die Oberpinzgauer eine Reaktion. Sekunden nach Wiederanpfiff verwertete Alexander Lechner einen Stanglpass von Martin Innerhofer zum 1:1-Ausgleich. Und zwei Minuten später traf Linksfuß Stoyan Uzunov per Freistoß zur erstmaligen Führung. „Von Sicherheit oder gar Souveränität kann man aber nach der Führung nicht sprechen", so Baic, dessen Mannschaft durch einen schmeichelhaften Elfmeterpfiff in der 62. Minute zum 3:1 kam. Martin Innerhofer schraubte sein Torkonto auf 23 hoch. Da der Oberhofener Anschlusstreffer von Diniz Kakiades (88.) aber zu spät kam, konnte Baic der Partie doch noch Gutes abgewinnen. „Wir hatten nicht unseren besten Tag und haben trotzdem gewonnen. Das zeigt, dass wir zu Recht so weit vorne stehen.

 

SV Schwarzach – USV Berndorf 2:2

Vier Tore und zwei Ausschlüsse, aber keinen Sieger gab es im Topspiel der Runde zwischen dem Dritten berndorf usvSV Schwarzach undschwarzach sv dem Ersten USV Berndorf. Die heimstarken Pongauer führten gegen Spitzenreiter Berndorf in Unterzahl bereits mit 2:0, Berndorf glich in den letzten zehn Minuten aus und leistete dadurch Schützenhilfe für den Zweiten Bramberg. „Es war ein Spiel zwischen zwei Spitzenteams mit einem unglücklichen Spielverlauf für uns. Natürlich schmerzt es, dass der Ausgleich so spät fiel, aber noch sind wir drei Punkte vor Bergheim", so Schwarzachs Trainer Wolfgang Schäffer. In der Anfangsphase neutralisierten sich zwei glänzend eingestellte Mannschaften im Mittelfeld gegenseitig, Alexander Huber verwertete eine der ersten Möglichkeiten zur 1:0 Führung. Nach einem Pirnbacher-Freistoß war es wie oft in dieser Saison Alexander Huber, der dem Ball noch die entscheidende Wendung gab (22.). In der 60. Minute wurde Schwarzachs Christian Weinig nach einem Foul von hinten in die Beine seines Gegenspielers mit glatt Rot vom Platz gestellt. Der Tabellendritte ließ sich von der numerischen Unterlegenheit zunächst nicht beeindrucken und Peter Arzböck erhöhte wenig später vom Elfmeterpunkt sogar auf 2:0.

In den letzten zehn Minuten spielte Berndorf die Überzahl clever aus und kam nach einem gerechtfertigten Elfmeterpfiff und dem anschließenden Tor von Nico Frauenschuh zum 2:1-Anschlusstreffer. Nachdem Peter Arzböck beinahe das 3:1 gelang, ließ er sich innerhalb von zwei Minuten zu zwei gelbwürdigen Fouls hinreißen und musste mit Gelb-Rot vom Platz. In der Nachspielzeit gelang der abgebrühten Kalhammer-Truppe dann der Ausgleich – Frauenschuhs zweiter Treffer rettete den Gästen einen Punkt. „Dass wir dann zu neunt den Ausgleich kassieren, das passiert im Fußball. Es war ein sehr gutes Spiel auf Augenhöhe, in dem sich die Mannschaft super verkauft hat", fand Schäffer trotz des späten Punkteverlustes positive Worte.

 

SK Bischofshofen – ÖTSU Hallein 2:2

Ein Wechselbad der Gefühle erlebte der abstiegsgefährdete SK Bischofshofen im Heimspiel gegen hallein unionUnion Hallein. Rückstandbischofshofen bsk – Ausgleich – Führung – Ausgleich hieß es für die Elf von Spielertrainer Andi Weiss – am Ende stand es 2:2 auf der Bischofshofener Anzeigetafel. Ein Punktgewinn, der „sehr viel wert sein, aber auch zu wenig sein kann", weiß Bischofshofens Spielertrainer Andreas Weiss. Das Spiel startete mit einer kalten Dusche für die Gastgeber – Stefan Angerer brachte Union Hallein nach einem schweren Tormannfehler von Bernhard Hansen bereits in der 5. Spielminute in Front. Knapp zwanzig Minuten dauerte es, ehe die Pongauer, die mit Ingolitsch, Keil und Wriessnegger drei Mittelfeld-Stützen vorgeben mussten, den Schock verdaut hatten und gleich doppelt zurückschlugen. Zuerst köpfte Christopher Bernhard an die Stange, Marcel Kraft staubte zum 1:1 ab (24.). Und nur drei Minuten später berechnete Hallein-Torhüter Marco Tanzberger einen Schuss von Yunus Topcu falsch und musste abermals hinter sich greifen (27.). Beide Torschützen erzielten gegen die Perlak-Elf ihren ersten Saisontreffer.

„Abgesehen vom 0:1 haben wir eine top erste Halbzeit gespielt und auch der Anfang des zweiten Durchgangs war in Ordnung. Danach haben wir uns zu weit zurückdrängen lassen und spät noch den Ausgleich kassiert", analysierte Weiss. Nachdem Hallein bei einer strittigen Situation im Strafraum der Elfmeterpfiff verwehrt blieb, wurde den Gästen kurz vor dem Ende doch ein Strafstoß zugesprochen, den der eingewechselte Jurica Mustac zum 2:2-Endstand verwandelte (84.). Dass die Salinenstädter überhaupt einen Punkt holten, hatten sie auch Goalie Tanzberger zu verdanken, der beim Stand von 2:1 einen Schuss des Bischofshofen-Goalgetters Admir Lelic sensationell aus dem Kreuzeck holte.


SV Bürmoos – TSV St. Johann 1b 1:2

SV Bürmoos musste im Heimspiel gegen TSV St. Johann 1b eine 1:2-Pleite hinnehmen. st-johann tsv"Leider kann unser buermoos svTeam auf heimischem Boden nicht entscheidend zulegen um die Gegner in die Knie zu zwingen", haderte man im Bürmooser Lager mit der knappen Niederlage. Beide Mannschaften gingen vorsichtig in die Partie und so entwickelte sich eine hektische Anfangsphase mit vielen Abspielfehlern im Mittelfeld. In der 19. Minute hatten die rund 100 Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen, doch Severin Streitwiesers Treffer wurde wegen knappen Abseits die Anerkennung verwehrt. Die Heimischen blieben weiterhin am Drücker – Haris Omeradzic vergab aus aussichtsreicher Position. Im Gegenzug konnte sich Bürmoos Tormann Martin Suchanek nach einem schön vorgetragenen St. Johanner Angriff auszeichnen.

Die zweite Halbzeit begann mit einem Paukenschlag: Nachdem Suchanek einen scharfen Schuss gerade noch entschärfen konnte, staubte Johann Unterkofler zur 0:1-Führung ab. Suchanek stand wenig später abermals im Mittelpunkt: Mit zwei Reflexen verhinderte er eine höhere Pongauer Führung. In der 57. Minute nutzte Patrick Hager nach einem Eckball die allgemeine Verwirrung im Gäste-Strafraum und traf zum 1:1. Die Freude währte allerdings nur kurz – vier Minuten später besorgte Philipp Volk die neuerliche Führung des spielstarken TSV. Nachdem Christian Sendlhofer mit Gelb-Rot vom Platz flog (71.), zog sich die Budemayr-Elf weit in die eigene Hälfte zurück und verteidigte die Führung geschickt. In der Schlussphase konnten die Gäste dieses Mal auch auf Glücksgöttin Fortuna zählen – erst hatte Bürmoos-Stürmer Jasmin Hamidovic zwei Mal den Ausgleich auf dem Kopf und dann wurde ein Bürmooser Treffer wegen vermeintlichem Abseits nicht anerkannt. Trotz der Punkteteilung können beide Mannschaften beruhigt in die nächsten Spiele gehen. Als Neunter beziehungsweise Achter liegen beide Teams im gesicherten Mittelfeld.

 

USC Piesendorf – UFC ST. Martin/L. 4:2

Eine klare Angelegenheit war das Pinzgauer-Duell zwischen Piesendorf und St. Martin, das die Hausherrenst-martin l ufc piesendorf uskmit 4:2 für sich entschieden. Während Piesendorf weiter im vorderen Tabellendrittel mitmischt, kann St. Martin wohl bereits für die 2. Landesliga planen. Die Lohfeyer-Elf ist zwar rechnerisch noch nicht abgestiegen, hat jedoch vor den letzten vier Spielen zehn Punkte Rückstand auf Platz zwölf. Der Sieger der Partie stand bereits zur Pause fest, die Elf von Trainer Wolfgang Reindl führte mit 4:0. „Wir haben in der ersten Hälfte den Ball gut laufen gelassen und bei Ballbesitz des Gegners früh attackiert, so sind wir auch zu guten Chancen gekommen“, resümierte Trainer Reindl.

Das 1:0 war ein Resultat des Piesendorfer Pressings – Semik Moghadam Mouses nutzte den Ballverlust der Gäste zur frühen Führung (11.). Die Hausherren erspielten sich in der Folge einige gute Möglichkeiten, eine davon verwertete Manuel Entleitner nach Stanglpass von Stefan Buchner zum 2:0 (34.). Mit einem Doppelschlag kurz vor der Pause führte die Piesendorf die vorzeitige Entscheidung herbei. Und wieder waren es Entleitner und Moghadam Mouses, die mit ihren Treffern zum 3:0 (41.) und 4:0 (45.) zu den bestimmenden Protagonisten im Spiel wurden. Nach dem Seitenwechsel schaltete Piesendorf einen Gang zurück und St. Martin kam besser ins Spiel. Die Folge waren zwei wohl letztlich unbedeutende Tore von Robert Stockklauser (75.) und Joker Roman Zehentmayr (85.), der zwei Minuten nach seiner Einwechslung traf. „St. Martin hat sich in der zweiten Halbzeit trotz des 0:4-Rückstandes nicht aufgegeben und sich die zwei Tore verdient“,so Reindl, dessen Mannschaft in den verbleibenden Runden locker drauf los spielen kann. „Ob wir Vierter oder Fünfter werden, spielt letztlich keine Rolle. Wir wollen einfach so viele Punkte wie möglich holen."

 

SC Tamsweg – UFC Maria Alm 3:0

 Maria Alm verlor beim SC Tamsweg 3:0 und rutschte damit tiefer in den Abstiegsstrudel. Es war ein Spielmaria-alm ufctamsweg sczweier Mannschaften auf Augenhöhe und trotzdem stehen die Pinzgauer am Ende mit null Punkten da. „Nach einer 0:3-Niederlage kann man von einem verdienten Tamsweger Sieg sprechen. Wir haben nicht clever genug gespielt“, so Maria-Alm Trainer Thomas Heugenhauser. Tamsweg gelang nach knapp einer halben Stunde das 1:0 – Andreas Angermann brachte sein Team nach einer Freistoßflanke in Führung. Maria Alm spielte gut mit, doch zu zwingenden Torchancen kam man nicht. Heugenhauser kennt die Gründe: „Bis 30 Meter vor dem Tor haben wir gut kombiniert. Uns fehlt aber die letzte Durchschlagskraft im Angriff.“

Nach Wiederbeginn war die Partie lange Zeit offen, hüben wie drüben gab es einige gute Offensivaktionen. Ein Konter in der 80. Minute, den Tamswegs Paradestürmer Hermann Maier zu seinem 18. Saisontor abschloss, zerstörte alle Hoffnungen der Gäste auf einen Punktgewinn. Das 3:0 von Gernot Huber sieben Minuten später war nur noch Draufgabe. Während sich Tamsweg auf Rang sieben verbesserte, ist Maria Alm mittendrin im Abstiegskampf. Vier Punkte beträgt der Pinzgauer-Vorsprung auf Oberhofen, mit Bischofshofen und Mittersill warten in den letzten zwei Runden unmittelbare Konkurrenten um den Ligaverbleib. „Wir sind teilweise wie gelähmt, manche können mit dem Druck nicht umgehen. Ich will es mit unserer momentanen Form nicht auf die letzten zwei Partie ankommen lassen“, hofft Heugenhauser auf Punktgewinne in den nächsten Spielen gegen Piesendorf und Bürmoos.

von Marc Eder

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