1. Landesliga kompakt - 23. Runde

1-ll-r Meister-Entscheidung vertagt! USV 1960 Berndorf gewann zwar gegen akut abstiegsbedrohte Oberhofener mit 4:2, doch weil auch Bramberg 0:1 in Tamsweg siegte, fällt die Entscheidung erst im Showdown in zwei Wochen. Im Duell um Platz drei behielt Schwarzach in Bergheim mit 2:3 die Oberhand und fügte den Flachgauern die erste Heimniederlage seit fast zwei Jahren zu. „Derbysieg!“ skandierten die Anhänger des SK Bischofshofen beim 0:1 bei TSV St. Johann, ebenfalls 0:1 endete die Partie zwischen Maria Alm und Piesendorf. Einen Schlusstrich unter eine verkorkste Saison darf St. Martin/L. ziehen – die Pinzgauer sind nach dem torlosen Remis gegen Bürmoos fix abgestiegen.

 

UFC St. Martin/L. – SV Bürmoos 0:0

 Weil die Begegnung UFC St. Martin/L. – SV Bürmoos mit einem torlosen Remis endete und Bischofshofen inbuermoos sv st-martin l ufcSt. Johann gewann, ist der Abstieg der Pinzgauer nun auch rechnerisch fix. Das Resümee des Bürmooser Trainers Herbert Luginger fiel zwiespältig aus: „Mit dem Ergebnis bin ich ganz und gar nicht zufrieden. Wie wir aber aufgetreten sind – das hat mir gefallen, leider war das Tor wie zugenagelt. Kompliment auch an St. Martin, die trotz der misslichen Lage gefightet und dagegen gehalten haben.“ Bürmoos startete besser in die Partie, Gabor Paczi und Severin Streitwieser per Kopf deuteten erstmals Gefahr an. Nach knapp zwanzig Minuten vergab St. Martins Robert Stockklauser vom Sechzehner die beste Chance der Pinzgauer in Halbzeit eins. Danach flachte das Spiel immer mehr ab, beide Mannschaften zeichneten sich in erster Linie durch schnelle Ballverluste aus. Kurz vor der Pause hatte Haris Omeradzic nach Paczi-Querpass die Flachgauer Führung auf dem Fuß, schoss jedoch zu unplatziert.

Nach dem Seitenwechsel vergaben beide Teams innerhalb weniger Minuten zwei Topchancen: Erst hob Stockklauser den Ball allein vor Tormann Martin Suchanek über das Tor, dann verzog Omeradzic nach idealem Streitwieser-Lochpass allein vor St. Martins Schlussmann Daniel Wimmer. Eine kuriose Szene ereignete sich in der 80. Minute: Der Pinzgauer Ersatztormann Patrik Trobits gab Schiedsrichter Harrer zu verstehen, dass er mit seiner Spielleitung ganz und gar nicht zufrieden ist und sah innerhalb weniger Sekunden zwei Mal Gelb – machte Gelb/Rot für den Keeper, obwohl er gar nicht am Feld stand! In der 90. Minute vergab der eingewechselte Stefan Permanschlager den Matchball auf einen Bürmooser-Sieg. „Ich bin froh, dass jetzt eine Woche Pause ist. Dann haben sich die vielen kranken und halbfitten Spieler wieder erholt und wir werden hoffentlich noch den einen oder anderen Punkt einfahren.“


FC Bergheim – SV Schwarzach 2:3

Einen riesigen Schritt Richtung Platz drei – der heuer höchstwahrscheinlich zum Aufstieg in die Salzburgerschwarzach sv bergheim fcLiga berechtigt – tat Schwarzach mit einem 3:2-Auswärtserfolg in Bergheim. „Wir haben den Sieg mehr gewollt als Bergheim und hatten ein klares Chancenplus. Der Sieg ist daher keineswegs unverdient“, resümierte ein zufriedener Schwarzach-Trainer Wolfgang Schäffer. Den Pongauern erreichten damit ein Kunststück, das seit der Saison 2009/10 keinem Team gelang – sie erstürmten die „Festung Bergheim“. „Diese Notiz am Rande macht mich schon sehr stolz. Es war auch unser erklärtes Ziel in Bergheim zu gewinnen“, so Schäffer. Seine Mannschaft trat von Anfang an sehr präsent auf, dominierte die Anfangsphase und ging in der zehnten Minute in Führung. Wolfgang Meier – dieses Mal an Stelle des gesperrten Christian Weinig in der Startformation – zog allein aufs Tor und ließ Bergheims Tormann Thomas Lindner keine Chance.

Die Antwort der vom Trainerduo Alexander Peter sen. und Ernst Eichinger gecoachten Flachgauer ließ nicht lange auf sich warten, Matthias Finder traf unhaltbar ins lange Eck. Noch vor der Pause avancierte der erst 18-jährige Meier endgültig zum Mann des Spiels und markierte sein sechstes Saisontor. „Er hat sich das mit seiner zielstrebigen Art verdient, ist momentan eiskalt vorm Tor und für uns in dieser Phase der Meisterschaft sehr wichtig“, lobte Schäffer den Stürmer. Nach dem Seitenwechsel vermochten die Pongauer es nicht den Sack vorzeitig zu zumachen – Thomas Mayr und Mathias Hofer vergaben beste Möglichkeiten. Nachdem Daniel Leitner für Bergheim ausglich, nahm sich Thomas Seidl zwei Minuten vor dem Ende ein Herz, ließ zwei Gegenspieler stehen und schob von halb links zum 2:3 ein.


USV 1960 Berndorf – ÖTSU Oberhofen 4:2

Die Ausgangslage vor dem Spiel: Bei einem Berndorfer Heimsieg und einem Punkteverlust der oberhofen oetsuberndorf usvzweitplatzierten Bramberger wäre der Meistertitel und Aufstieg in die Salzburger Liga auch rechnerisch fix gewesen. Doch zum Spielen gehören immer zwei – die Oberpinzgauer gewannen in Tamsweg 0:1 und vermiesten Berndorf damit die Meisterparty! Jetzt kommt es am nächsten Spieltag zum absoluten Showdown zwischen Bramberg-Berndorf. „Klar wäre mir eine vorzeitige Entscheidung lieber gewesen. Aber jetzt folgt ein absolutes Highlight für jeden Spieler, ein Match über das ein Jahr danach noch gesprochen wird – wenn wir es erfolgreich gestalten“, sah es Berndorfs Erfolgscoach Michael Kalhammer sogar positiv. Seine Elf ging auch gegen den angeschlagenen Gegner aus Oberhofen konzentriert zu Werke – Michael Lang brachte den Tabellenführer mit einem Traumsolo über die rechte Seite mit 1:0 in Front. Zehn Minuten später baute Herbert Reindl nach einem langen Ball von Marcel Staller die Führung aus – 2:0 (25.) Berndorf vergab im Anschluss durch Bernhard Biribauer und Reindl noch sehr gute Möglichkeit, es gib mit 2:0 in die Halbzeitpause.

„Die zweite Halbzeit war dann ganz schlecht. Wir haben teils katastrophal verteidigt und zu viel nach Tamsweg geschielt“, so Kalhammer. Dass sich dieser Umstand nicht gleich rächte, haben die Flachgauer Reindl zu verdanken, der aus waghalsiger Position per Kopf das 3:0 erzielte. „Den macht wahrscheinlich kein einziger Spieler auf der ganzen Welt so wie er. In meiner ganzen Laufbahn bin ich nie so zu einem Kopfball gegangen“, erntete Reindl ein Sonderlob seines Coaches. Und das, obwohl er nach Markus Kremplers 3:1-Anschlusstreffer einen Elfmeter verschoss. Nachdem Roland Prünster die Oberösterreicher in der 90. Minute auf 3:2 heran brachte, ließ Reindl seinen dritten Treffer, den 13. Insgesamt, folgen.


TSV St. Johann 1b – SK Bischofshofen 0:1

SK Bischofshofen siegte beim TSV St. Johann 1b 0:1 und gewann damit auch das zweite Saisonduell gegen den Lokalrivalen. „Es gibt nichtsbischofshofen bsk st-johann tsvschöneres als einen Derbysieg“, so ein überglücklicher Spielertrainer Andreas Weiss, der mit einem Augenzwickern hinzufügte: „Normalerweise könnte man meinen, dass die Nachbargemeinde ein Interesse an unserem Ligaerhalt haben könnte, doch das Gegenteil war der Fall.“ Geschenkt wurde den Bischofshofener in einem – manchmal sogar am Rande der Legalität – umkämpften Derby wirklich nichts. Insgesamt neun gelbe Karten, darunter auch zwei Gelb-Rote, waren ein Beweis für Kampf um jeden Zentimeter.

Bischofshofen traf zwei Mal an die Querlatte, ehe der Unparteiische nach einem Foulspiel im St. Johann-Strafraum kurz vor der Pause auf Elfmeter entschied. Amir Lelic behielt vom Punkt aus die Nerven und verwandelte souverän - 0:1 (45.). Nach dem Seitenwechsel sah der im Winter aus Zell am See gekommene René Mair schnell Gelb-Rot (56.) und die dezimierten St. Johanner fanden über die restliche Spielzeit kein Mittel, den Pongauer Abwehrriegel auszuhebeln. In der 90. Minute flog mit Thomas Stadler der zweite St. Johanner mit Gelb-Rot vom Platz. Weiss strahlte über das ganze Gesicht: „Wir sind zu 90 Prozent durch, im Abstiegskampf sollte eigentlich nichts mehr anbrennen“, und schickte gleich eine Kampfansage hinterher: „Wir wollen Mittersill und Maria Alm noch überholen. Unser Ziel war ein einstelliger Tabellenplatz und der ist jetzt wieder in Reichweite.“


SC Tamsweg – TSU Bramberg 0:1

Bramberg siegte in Tamsweg knapp, jedoch hochverdient mit 1:0 und vermieste damit Berndorf die bramberg tsutamsweg scvorzeitige Meisterparty. „Wir haben das Spiel über die gesamte Spielzeit kontrolliert und hätten aus unseren vielen Chancen die Tore schon viel früher machen müssen“, resümierte Bramberg-Trainer Helmut Baic positiv. Die Oberpinzgauer dominierten die erste Halbzeit deutlich - Patrick Arnsteiner, Martin Innerhofer und Co. vergaben einige Chancen auf eine Halbzeitführung. In der 25. Minute musste Brambergs Günther Scharler verletzungsbedingt von Christian Seifriedsberger ersetzt werden. Von Tamsweg kam über 90 Minuten zu wenig um die Bramberger Defensive ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. „Ich kann mich an keine einzige Lungauer Möglichkeit erinnern. Ihr Spiel ist nur auf Hermann Maier aufgebaut“, so Baic.

Doch auch seine Mannschaft tat sich in der Folge schwer, Chancen zu kreieren – ein Produkt der defensiven Spielweise der Lungauer. Für den Gegner sei es schwer, durch den Tamsweger Menschenwall durchzukommen, denn „sie stehen mit sieben, acht Mann hinten und spielen dann hoch nach vorne.“ In der 88. Minute wurdn die Gäste belohnt – Patric Rieder erzielte nach einer Arnsteiner-Vorlage das Goldtor zum Bramberger Sieg. Im Gegensatz zu Berndorf-Trainer Michael Kalhammer dämpft Baic die Erwartungen vor dem Spitzenspiel: „Es ist für uns kein Showdown. Wir rechnen uns keine Chancen mehr auf den ersten Platz aus. Wir sind daheim recht stark, wollen das Spiel gewinnen und so Rang zwei absichern.“


ÖTSU Hallein – SC Mittersill 1:1 

Zum Auftakt der 23. Runde der 1. Landesliga trennten sich ÖTSU Hallein und SC Mittersill in einem von mittersill scvielen Großchancen geprägtenhallein union Spiel 1:1-Unentschieden. Die Gäste mussten in Hallein einige Stammspieler verletzungsbedingt vorgeben – Trainer Karl Heinz Steiner war daher mit dem Punktgewinn sehr zufrieden: „Neben den verletzten und gesperrten Spielern kam während dem Spiel noch ein Verletzter (Andreas Fritzenwanger, Anm.) dazu, ich kann daher mit dem Punkt sehr gut leben." Dabei war für die Gäste sogar mehr möglich, fanden die Oberpinzgauer doch in der ersten Halbzeit die zwingenderen Torchancen vor. Dory Bacher und Werner Vötter scheiterten jeweils alleine vor Torhüter Marco Tanzberger, ein Vötter-Distanzschuss ging nur hauchdünn am Tor vorbei. Die beste Halleiner Chance im ersten Durchgang vergab Mario Perschl, der nach einem weiten Abschlag im Eins-gegen-Eins-Duell gegen Gerald Kessler den Kürzeren zog.

Nach der torlosen ersten Hälfte, brachte Freistoßspezialist Franjo Zeba die Gäste per 25-Meter-Freistoß in die kurze Ecke in Führung und erzielte damit seinen fünften Saisontreffer (55.). Union Hallein antwortete postwendend – Patric Perschl lief drei Minuten später allein auf Kessler zu und überwand diesen zum 1:1-Ausgleich. Mit seinem 14. Saisontor überholte er Edeljoker Jurica Mustac in der internen Schützenliste und liegt ligaweit auf Platz sechs. „Nach dem Ausgleich war Hallein dem Führungstreffer – auch nach der Knöchelverletzung von Patric Perschl – näher, wir hatten in einigen Situationen Glück, nicht in Rückstand zu geraten", musste Steiner eingestehen. Seine Truppe verteidigte den Zähler mit Glück und Geschick bis zum Ende erfolgreich und liegt nun auf Platz zehn. Hallein rangiert weiterhin unangefochten auf Rang fünf, ist jedoch seit vier Spielen ohne vollen Erfolg.

 

UFC Maria Alm - USC Piesendorf 0:1

UFC Maria Alm unterlag dem USC Piesendorf im Pinzgau-Derby knapp mit 0:1. Während sorgenfreiepiesendorf usk maria-alm ufcPiesendorfer auf Platz fünf liegen, spuckt das Abstiegsgespenst in Maria Alm weiterhin – die Heugenhauser-Truppe verlor zum vierten Mal in Folge, noch sind sie vom Abstiegsplatz vier Punkte entfernt. „Wir müssen endlich wieder voll punkten, das ist oberstes Gebot. Wenn wir nichts mehr gewinnen, wird es knapp werden“, so Maria Alms Sektionsleiter Thomas Lederer.

Piesendorf übernahm sofort das Kommando und kam auch zu guten Chancen – Semik Moghadam Mouses scheiterte einige Male vor Maria Alm-Tormann Mario Jirausek. In der 26. Minute glänzte der als Vorbereiter und setzte Manuel Entleitner in Szene, dem das entscheidende 0:1 gelang. „Die zwei sind in letzter Zeit die prägenden Akteure. Auch gegen Maria Alm zählten sie wieder zu den besten“, so Piesendorfs Trainer Wolfgang Reindl, der von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft sprach. Auf in Hochform agierende Offensivkräfte kann Maria Alm derzeit nicht bauen: „Wir sind im Angriff zu harmlos, haben keinen Knipser – das ist unser größtes Manko“, musste Lederer eingestehen. Die Vorgeschichte zum Treffer war aber höchst kurios: Maria Alms Thomas Hölzl kam mit der Trinkflasche in der Hand in Ballbesitz, was zum Freistoß führte, der wiederum die Ausgangslage für das Tor bedeutete. Danach kontrollierten die Gäste die Partie, verabsäumten es das 0:2 zu machen und wurden in der 85. Minute beinahe dafür bestraft: Ein abgefälschter Schuss des eingewechselten Alexander Gadenstätter ging an die Stange – es blieb beim 0:1.

Von Marc Eder

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